Herausforderungen, Chancen und Risiken
GRI
Die Umsetzung von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen bei Immobilien ist eng mit einer Potenzialanalyse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung verbunden. Wir berücksichtigen dabei sowohl die Interessen unserer Kunden als auch die unseres Unternehmens. Daraus ergeben sich unterschiedliche Herausforderungen, Chancen und Risiken für unser Unternehmen.
Herausforderungen
- Durch die zunehmende und stärkere Regulierung kann es für Vonovia herausfordernd werden, erforderliche Klima- und Umweltschutzmaßnahmen wirtschaftlich umzusetzen und die finanzielle Belastung für Mieter so gering wie möglich zu halten, denn die gesellschaftliche Akzeptanz für energetische Modernisierungen bzw. die Umlage der Modernisierungskosten ist gering.
- Durch gestiegene Baukosten kann es dazu kommen, dass ökologisch sinnvolle aber eventuell teurere Materialien aus Kostengründen nicht eingekauft werden.
Chancen
- Sanierte Gebäude sind ressourceneffizienter, sodass mit wachsenden Energiekosten, z. B. durch den CO2-Preis, auch die Kosteneinspareffekte steigen. Dadurch wird die Warmmietenneutralität bei Sanierungen erreichbarer.
- Der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Dezentralisierung der Energiewende durch die Entwicklung bzw. den Einsatz erneuerbarer Energiequellen vor Ort bieten großes Potenzial, z. B. über PV-Anlagen, Wasserstoff und die Sektorenkopplung. Herausfordernd ist hierbei jedoch das Mieterstromgesetz, das die Umsetzung der Maßnahmen erschwert.
- Für Vonovia bietet sich die Chance, den Vertrieb grüner Produkte und Dienstleistungen auszubauen und die Attraktivität der Quartiere weiter zu steigern, z. B. den Grünstromverkauf über unsere Tochtergesellschaft VESG, sowie eine ökologischere Wohnumfeldgestaltung über Wildblumenwiesen, Insektenhabitate und Bäume.
Risiken
- Regulatorische und rechtliche Risiken: Die Einführung des CO2-Preises z. B. könnte dazu führen, dass diese Kosten vollständig beim Vermieter anfallen, sollten sie nicht umlagefähig sein. Die dadurch entstehenden Kosten könnten sich auf die Verfügbarkeit finanzieller Mittel für umwelt- und klimaschutzfördernde Maßnahmen auswirken. Die Verschärfungen der Anforderungen für Neubau und energetische Sanierung können zu steigenden Baupreisen führen und sind dadurch ggf. nicht mehr wirtschaftlich darstellbar. Z. B. hat der Mietendeckel in Berlin 2019 zu einer Reduktion der Sanierungsquote von Vonovia von 4,0% auf 3,7% geführt.
- Reputation: Die Anforderungen an eine grüne Wohnumfeldgestaltung nehmen zu. Ökologisch sinnvolle Maßnahmen sind jedoch nicht immer an Mieter zu vermitteln.
- Physische Risiken: Starkregen und Hitzeperioden nehmen zu und beeinflussen die Gebäudesubstanz, das Wohlbefinden der Mieter sowie die Tier- und Pflanzenwelt. Mit ihnen verbunden sind steigende Versicherungs- und Investitionskosten für Vonovia sowie Gefahren für die Biodiversität. Positiv für uns ist, dass der Großteil der Bestände von Vonovia in keinen Risikogebieten für Wasserknappheit oder Überschwemmung liegt, sodass die physischen Risiken hier eher gering sind. Starkregenbedingte Risiken und damit verbundene Folgekosten werden bereits vereinzelt adressiert und könnten in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Zudem steigen diesbezüglich die behördlichen Auflagen, deren Umsetzung mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen für Vonovia verbunden sind.