Nachhaltigkeitsbericht 2020

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Zukunftsfähigkeit und Kapitalmarkt

Management von Chancen und Risiken

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Die Risikobewertung von Nachhaltigkeitsaspekten trägt der steigenden Dimension ihrer Auswirkungen Rechnung und nimmt in den Anforderungskatalogen von Investoren und Analysten einen immer größeren Stellenwert ein. Ausdruck findet dies beispielsweise in den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), mit denen die durch den Klimawandel verursachten direkten und indirekten finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen abgebildet werden (s. Umsetzung der TCFD-Empfehlungen).

Vonovia betreibt ein umfassendes Risikomanagement, um alle für das Unternehmen relevanten Chancen und Risiken zu identifizieren, zu gewichten und zu steuern. So werden

  • Gefährdungspotenziale verringert,
  • der Fortbestand des Unternehmens gesichert,
  • unsere strategische Weiterentwicklung gefördert und
  • nachhaltiges Handeln unterstützt.

Vonovia hat im zweiten Halbjahr 2020 das bisher bestehende Risikomanagementsystem im Rahmen umfangreicher Risikoworkshops inhaltlich weiterentwickelt und auf die um Nachhaltigkeitsaspekte ergänzte Unternehmensstrategie ausgerichtet. Dabei wurden für die ESG-Risiken nicht nur die Wirkung der Risiken auf Vonovia (Outside-In-Betrachtung), sondern auch die Wirkung auf die Umwelt und die Gesellschaft (Inside-Out-Betrachtung) ergänzt (doppelte Wesentlichkeit) und bewertet.

Integration

von Nachhaltkigkeitsaspekten
in das Risikomanagement

Im Sinne der Transparenz erläutern wir die Risikosituation von Vonovia in unserer Jahresberichterstattung ausführlich und veröffentlichen darin im Auftrag des Vorstands eine aktuelle Risikoeinschätzung (Kapitel Chancen und Risiken – Geschäftsbericht 2020). Die Empfehlungen der TCFD zur Darstellung klimabezogener Risiken berücksichtigen wir ebenfalls umfänglich in diesem Nachhaltigkeitsbericht (s. Abschnitt Umsetzung der TCFD-Empfehlungen).

Mögliche Nachhaltigkeitsrisiken von Vonovia

  • Nachteilige Ausgestaltung der CO2-Steuer
  • Nichteinhaltung des Klimapfads und der CO2-Intensitäts-Ziele
  • Auswirkungen von Krisensituationen oder Katastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben und Extremwetterereignissen
  • Nichteinhaltung sich ändernder bautechnischer Regularien
  • Nichteinhaltung von gesetzlich geregelten Arbeitsbedingungen wie Mindestlohn- und Sicherheitsstandards sowie von Menschenrechten in der Lieferkette
  • Nichteinhaltung von gesetzlichen Regelungen zum Arbeitsschutz und Arbeitssicherheitsmanagement
  • Verstöße gegen den Code of Conduct, die Anti-Korruptions-Richtlinie, rechtliche Vorgaben in Bezug auf Bestechung und Korruption
  • Nichterfüllung von Stakeholder-Erwartungen und gesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf Diversität
  • Nichterfüllung gesetzlicher Anforderungen und Erwartungen von Investoren oder Analysten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Darstellung der Risikoeinschätzung auf Nettobasis erfolgt in einer sogenannten Netto-Heatmap: Rote Felder bedeuten hierbei bedrohliche bzw. existenzgefährdende Risiken, in gelben Feldern einsortierte Risiken sind bedeutsam für das Unternehmen. Rote und gelbe Risiken werden einem intensiven Monitoring durch den Vorstand und Aufsichtsrat unterzogen. Die den grünen Feldern zugeordneten Risiken sind für das Unternehmen von untergeordneter Bedeutung.

2020 wurde das Risiko „Nachteilige Ausgestaltung der CO2-Steuer“ neu als wahrscheinlich eingestuft (gelbes Risiko). Die deutsche Regierung hat die Einführung eines CO2-Preises als Steuerungsinstrument und Klimaschutzmaßnahme beschlossen. Der Preis für CO2-Emissionen je Tonne ist bis 2025 bereits festgelegt und steigt – beginnend bei 25 € je Tonne im Jahr 2021 – jährlich sukzessive an. Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 sollen auch Änderungen im Mietrecht im Hinblick auf die Umlagefähigkeit einer CO2-Steuer geprüft werden. Wir gehen davon aus, dass die zu Beginn des Jahres 2021 bestehende volle Umlagefähigkeit aber mindestens bis 2022 Bestand haben wird. Für die nächsten fünf Jahre bewerten wir das potenzielle Risikovolumen in Summe mit einer Höhe zwischen 25 und 100 Mio. €.

Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Der Leiter Controlling, der organisatorisch der Chief Financial Officer (CFO) zugeordnet ist, führt den Risikomanagementprozess operativ. Das Risiko-Controlling stößt den periodischen Risikomanagementprozess an und konsolidiert und validiert die gemeldeten Risiken. Dies wird durch Risikoverantwortliche – die Führungskräfte der ersten Ebene unterhalb des Vorstands – unterstützt.

Siehe ausführlich zu Chancen und Risiken: Geschäftsbericht 2020, Kapitel Chancen und Risiken – Geschäftsbericht 2020.

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