Finanzierungsumfeld
2019 hat sich die Weltkonjunktur abgeschwächt. Hierbei spielten u. a. die internationalen Handelsspannungen, politische Konflikte sowie die mit dem Brexit verbundenen Unsicherheiten eine wesentliche Rolle.
2019 war weiterhin von einer lockeren, expansiven Geldpolitik geprägt. Die Wirtschaft des Euro-Raums hat im Laufe des Jahres 2019 an Dynamik verloren. Ein deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise wird nicht erwartet und ein baldiges Ende der Zinsflaute im Euro-Raum ist nicht in Sicht.
Trotz des zum Jahreswechsel 2018/2019 ausgelaufenen Wertpapierankaufsprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) war das Jahr 2019 im Euro-Währungsgebiet weiterhin von einem stabilen Zinsumfeld geprägt. Zahlungen aus fällig werdenden Anleihen wurden von der EZB allerdings auch nach diesem Zeitpunkt wieder in Anleihen investiert. Im September 2019 reduzierte die EZB den Einlagezins von -0,4% auf -0,5% und kündigte gleichzeitig an, das Wertpapierankaufprogramm zum November 2019 mit einem monatlichen Betrag von 20 Mrd. € wieder aufleben zu lassen. Ein Enddatum für das Ankaufprogramm wurde nicht definiert. Darüber hinaus werden Zahlungen aus fälligen Anleihen weiterhin wieder reinvestiert.
Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen schwankte im Jahr 2019 und notiert seit Mai 2019 im negativen Bereich.
Die US-Notenbank Fed als größte Notenbank der Welt hat innerhalb von wenigen Monaten ihren monetären Kurs radikal geändert und somit eine schnelle Wende von der Straffung zu einer Lockerung ihrer Geldpolitik vollzogen. Ein Bestandteil davon ist, dass die Fed aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs in den USA seit Oktober 2019 wieder Anleihen erwirbt und beabsichtigt, dieses Ankaufprogramm bis mindestens ins 2. Quartal 2020 fortzuführen. Darüber hinaus hatte die Fed den Leitzins seit Juli dreimal in Folge um jeweils 0,25 pp gesenkt und zuletzt eine Zinspause signalisiert – aktuell wurde an dem Zinskorridor von 1,50 bis 1,75% festgehalten.
Unter den größten Kapitalmarkt-Emittenten weltweit
Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit von Vonovia mit einem Long-Term Corporate Credit Rating von BBB+ mit stabilem Ausblick und mit einem Short-Term Credit Rating von A-2 eingestuft. Zusätzlich verfügt Vonovia seit dem 13. Dezember 2019 erstmalig über ein A- Rating mit stabilem Ausblick von der in Berlin ansässigen Scope Group, dem Marktführer unter den europäischen Rating-Agenturen.
Unsere erstklassige Bonität ermöglicht uns weiterhin uneingeschränkten Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten. Mit einem durchschnittlichen Emissionsvolumen von 3,0 Mrd. € pro Jahr zwischen 2015 und 2019 nehmen wir nach Auswertungen von Dealogic den 14. Rang unter den Top 15 EUR-Investment-Grade-Emittenten weltweit ein.
Erfolgreiche Finanzierungsmaßnahmen im Jahr 2019
2019 ist für alle Anlageklassen an den Finanzmärkten positiver als erwartet verlaufen, trotz einer enttäuschenden Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren und politischen Spannungen.
Beeinflusst durch das konjunkturelle Umfeld und die vielerorts expansive Geldpolitik war der globale Anlagebedarf der Investoren ungebrochen hoch. Trotz globaler Spannungen wie Handelskriegen und den anhaltenden Unsicherheiten aufgrund des Brexit haben sich die Risikoaufschläge an den Anleihenmärkten in der zweiten Jahreshälfte auf niedrigem Niveau stabilisiert. Von dieser Entwicklung waren auch die Anleihen von Vonovia betroffen.
Vonovia konnte im Jahr 2019 am Primärmarkt ein Emissionsvolumen in Höhe von insgesamt 3,0 Mrd. € (2018: 3,6 Mrd. €) zu volumengewichteten durchschnittlichen Zinskosten von 1,13% (2018: 1,45% p. a.) begeben. Die durchschnittliche Laufzeit unserer emittierten Anleihen 2019 betrug 10,5 Jahre (2018: 9,3 Jahre). Wir konnten so 2019 das attraktive Marktumfeld aktiv zur Verlängerung unserer durchschnittlichen Laufzeit nutzen und unser Fälligkeitenprofil weiter glätten.