Ausblick auf die Kapitalmärkte
Da Vonovia kein operatives Geschäft in Großbritannien betreibt, ist nicht davon auszugehen, dass der Brexit unmittelbar negative Folgen für Vonovia haben wird. Die möglichen negativen Folgen des Brexit für Vonovia sollten daher nicht materiell sein. Negative Auswirkungen auf die Kapitalmärkte könnten entstehen, wenn sich die Handelskriege verschärfen und sich infolgedessen das gesamtwirtschaftliche Klima und die weltweiten Wachstumsaussichten verschlechtern würden.
Der Ruf von deutschen Wohnimmobilienaktien als „sicherer Hafen“ könnte sich infolge des Brexit ggf. verstärken, wenn Investoren Kapital aus Immobilientiteln in Großbritannien abziehen und alternative Anlagemöglichkeiten suchen. Eine erhöhte Nachfrage könnte sich demzufolge sogar positiv auf die Performance der Vonovia Aktie auswirken.
Wir erwarten im Einklang mit einer Vielzahl von Analysten und Marktteilnehmern angesichts zwar eingetrübter, aber immer noch attraktiver konjunktureller Aussichten und der unverändert hohen Liquidität mittelfristig weiterhin sehr aufnahmefähige Fremdkapitalmärkte und attraktive Finanzierungskonditionen. Von dauerhaften Auswirkungen durch den Brexit gehen wir aktuell angesichts des globalen Charakters der Fremdkapitalmärkte insofern nicht aus.
Mit einem moderaten Verschuldungsgrad, der es auch ermöglicht, deckungsstockfähige Finanzierungen aufzunehmen, und dem Investmentgrade-Rating bleiben die Fremdkapitalinstrumente von Vonovia auch bei möglicherweise geringerem Anlagedruck und rückläufiger Liquidität ein gefragtes Investment. Eine unmittelbare Korrelation zwischen Zinsentwicklung und Ergebnis ist aufgrund der langfristigen Laufzeiten unserer Finanzierungsinstrumente und dem gleichmäßigen Fälligkeitenprofil nicht zu erwarten. Es zeigt sich vielmehr, dass die Nachfrage-/Angebots-Relation in Bezug auf Wohnimmobilien und damit die Mietenentwicklung sehr viel stärkeren Einfluss auf das Ergebnis hat. Hinzu kommen die Ergebnisse des Value-add-Geschäfts, das unabhängig vom Zins ist.
Bzgl. der Zinsen erwarten wir keine signifikanten Veränderungen innerhalb der nächsten zwölf Monate und die Risikoaufschläge sollten nach Wiederaufnahme des Wertpapierankaufprogramms der EZB, im Vergleich zum Niveau zum Jahresende 2019, nach unserer Einschätzung ebenfalls voraussichtlich nicht nennenswert ansteigen.