Geschäftsbericht 2019

55 Cashflow Hedges und freistehende Sicherungsinstrumente

Das Nominalvolumen der in Euro gehaltenen Cashflow Hedges beträgt zum Berichtszeitpunkt 972,9 Mio. € (31.12.2018: 680,9 Mio. €). Die Zinskonditionen der Sicherungsinstrumente liegen zwischen 0,390% und 3,760% bei ursprünglichen Laufzeiten von 4,75 bis zehn Jahren.

Die Deutsche Annington Acquisition Holding GmbH hat im Januar 2019 ein besichertes Darlehen von der BUWOG Norddeutschland GmbH übernommen. Das tilgungsfreie Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2024 und wird mit dem 3-Monats-Euribor verzinst. In diesem Zusammenhang wurden zeitgleich zwei Sicherungsgeschäfte im Nominalvolumen von jeweils 146,6 Mio. € mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Berlin Hyp abgeschlossen.

Für drei im sogenannten passiven Hedge Accounting fortgeführten Sicherungsinstrumente wurden, analog zu den erwarteten Zahlungsströmen aus den zugewiesenen Grundgeschäften, im Berichtsjahr 9,7 Mio. € ergebniswirksam reklassifiziert. Damit wurde der im sonstigen Ergebnis eingestellte Wert auf 38,0 Mio. € reduziert.

Sämtliche Derivate sind gegenüber den emittierenden Banken in eine Netting-Vereinbarung einbezogen worden. Während die Fremdwährungsswaps mit jeweils positiven Marktwerten bilanziert wurden, haben die Eurozinsswaps grundsätzlich zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert. Im Berichtsjahr fand weder eine wirtschaftliche noch eine bilanzielle Verrechnung statt.

Die wesentlichen Parameter der in Euro gehaltenen Cashflow Hedges stellen sich wie folgt dar:

in Mio. €

Nominal­betrag

Laufzeit­beginn von

Laufzeitende bis

Aktueller Durch-
schnittszinssatz
(inkl. Marge)

 

 

 

 

 

Unternehmensanleihe (EMTN)

 

 

 

 

Grundgeschäfte

600,0

22.03.2018

22.12.2022

3-M-EURIBOR Marge 0,45%

Zinsswaps

600,0

22.03.2018

22.12.2022

0,793%

Helaba

 

 

 

 

Grundgeschäfte

146,6

28.01.2019

30.04.2024

1-M-EURIBOR Marge 0,0%

Zinsswaps

146,6

28.01.2019

30.04.2024

0,390%

Berlin Hyp

 

 

 

 

Grundgeschäfte

146,6

28.01.2019

30.04.2024

1-M-EURIBOR Marge 0,0%

Zinsswaps

146,6

28.01.2019

30.04.2024

0,390%

Norddeutsche Landesbank (2)

 

 

 

 

Grundgeschäfte

79,7

28.06.2013

30.06.2023

3-EURIBOR Marge 1,47%

Zinsswaps

79,7

28.06.2013

30.06.2023

2,290%

 

 

 

 

 

Im Jahr 2013 wurden zu gleichen Teilen mit JP Morgan Limited und der Morgan Stanley Bank International Limited jeweils zwei Sicherungsinstrumente (Cross Currency Swaps, CCS) abgeschlossen, die mit der Begebung zweier Anleihen in Höhe von insgesamt 1.000 Mio. US-$ Wirksamkeit erlangten. Die auf jeweils 375 Mio. US-$ lautenden CCS wurden im Oktober 2017 korrespondierend zu den Anleihen fällig, die auf jeweils 125 Mio. US-$ lautenden Sicherungsinstrumente wurden ursprünglich für zehn Jahre abgeschlossen. Das aus den Zins- und Tilgungsleistungen resultierende Euro-US-Dollar-Währungsrisiko wurde somit für die gesamte Laufzeit der Anleihen eliminiert.

Die wesentlichen Parameter der Währungsswaps stellen sich wie folgt dar:

 

Nominal­betrag
US-$
(in Mio.)

Nominal­betrag

(in Mio.)

Laufzeit­beginn
von

Laufzeit­ende
bis

Zinssatz
US-$

Zinssatz

Sicherungs­kurs
US-$/€

 

 

 

 

 

 

 

 

J.P. Morgan Securities plc Morgan Stanley & Co. International plc

 

 

 

 

 

 

 

Grundgeschäfte

250,0

185,0

02.10.13

02.10.23

5,00%

 

 

CCS

250,0

185,0

02.10.13

02.10.23

 

4,58%

1,3517

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Zusammenhang mit der Akquisition der Hembla-Gruppe zum 7. November 2019 wurden drei freistehende Zinsswaps und acht Zinscaps mit einem Nominalvolumen in Höhe von 987,7 Mio. € übernommen. Das in schwedische Kronen unverändert abgesicherte Nominal entspricht zum Berichtszeitpunkt einem Volumen von 1.004,7 Mio. €, der Marktwert beträgt in Summe -0,2 Mio. €.

In Verbindung mit der Übergabe von Finanzverbindlichkeiten der BUWOG Norddeutschland GmbH an die Deutsche Annington Acquisition Holding GmbH haben die BUWOG Gruppe im Berichtsjahr vorzeitig vier Zinsswaps verlassen; infolgedessen sind Hedge-Break-Kosten in Höhe von 12,1 Mio. € angefallen, die durch die Auflösung bisher bilanzierter negativer Marktwerte im Umfang von 10,7 Mio. € kompensiert werden konnten. Zum 31. Dezember 2019 betrug das abgesicherte Nominalvolumen der verbliebenen 16 freistehenden Zinsswaps 487,9 Mio. €.

Zum Berichtszeitpunkt bilanziert die Victoria Park-Gruppe 25 freistehende Zinsswaps, sechs Zinscaps und einen Zinsfloor. Das in schwedische Kronen abgesicherte Nominal entspricht zum 31. Dezember 2019 einem Volumen von 1.964,0 Mio. €. Die eingebetteten Derivate sind auf zehn Kündigungsrechte von Darlehen mit einem positiven beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1,5 Mio. € abgeschmolzen.

Der Sicherungszusammenhang der Cashflow Hedges wird prospektiv auf Basis einer Sensitivitätsanalyse, retrospektiv auf Basis der kumulierten Dollar-Offset-Methode ermittelt. Die Wertveränderungen der Grundgeschäfte werden auf Basis der Hypothetischen-Derivate-Methode ermittelt. Die Auswirkung des Ausfallrisikos auf die beizulegenden Zeitwerte ist im Berichtsjahr – wie im Vorjahr – unwesentlich und führte zu keiner Anpassung des Bilanzansatzes.

Im Berichtsjahr wurden die in Euro gehaltenen Cashflow Hedges zum 31. Dezember 2019 mit ihren negativen Marktwerten (Clean Fair Values) in Höhe von insgesamt -21,6 Mio. € (31.12.2018: -15,2 Mio. €) ausgewiesen. Die korrespondierenden Zinsabgrenzungen betrugen -2,0 Mio. € (31.12.2018: -4,6 Mio. €). Zum gleichen Zeitpunkt wurden positive Marktwerte aus den Fremdwährungsswaps in Höhe von 29,1 Mio. € (31.12.2018: 15,7 Mio. €) und positive Marktwerte in Höhe von 3,3 Mio. € aus eingebetteten Derivaten von Victoria Park sowie anderen Zinsderivaten von Victoria Park und Hembla bilanziert (31.12.2018: 4,3 Mio. €). Die korrespondierenden Zinsabgrenzungen betrugen 0,7 Mio. € (31.12.2018: 0,8 Mio. €). Des Weiteren wurden unter den Finanzverbindlichkeit negative Marktwerte aus frei stehenden Zinsderivaten in Höhe von -52,5 Mio. € (31.12.2018: -54,6 Mio. €) ausgewiesen.

Nachfolgend werden die Auswirkungen der Cashflow Hedges (nach Ertragsteuern) auf die Entwicklung der sonstigen Rücklagen dargestellt:

 

 

Änderungen der Periode

ergebniswirksame Reklassifizierung

 

in Mio. €

Stand
01.01.

Veränderung CCS

Sonstige

Währungs­risiko

Zins­risiken

Stand
31.12.

 

 

 

 

 

 

 

2019

-63,3

8,6

-7,2

-2,9

12,6

-52,2

2018

-68,8

7,0

-3,6

-6,7

8,8

-63,3

 

 

 

 

 

 

 

Nachfolgend werden die Auswirkungen der Cashflow Hedges (nebst Ertragsteuern) auf die Gesamtergebnisrechnung dargestellt:

Cashflow Hedges

in Mio. €

2018

2019

 

 

 

Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste

0,4

2,0

Steuern auf Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste

3,0

-0,6

Realisierte Gewinne/Verluste

3,1

9,8

Steuern auf realisierte Gewinne/Verluste

-1,0

-0,1

Summe

5,5

11,1

 

 

 

Im Berichtsjahr ergaben sich für Cashflow Hedges nach Berücksichtigung latenter Steuern negative kumulierte Ineffektivitäten in Höhe von 0,6 Mio. € (2018: 2,7 Mio. €), insofern verbesserte sich das Zinsergebnis um 2,1 Mio. €.

Ausgehend von der Bewertung zum 31. Dezember 2019 wurde eine Sensitivitätsanalyse zur Ermittlung der Eigenkapitalveränderung bei einer parallelen Verschiebung der Zinsstruktur um jeweils 50 Basispunkte durchgeführt:

 

Eigenkapitalveränderung

in Mio. €

Sonstige Rücklagen ergebnisneutral

Gewinn- und Verlustrechnung erfolgs­wirksam

Summe

 

 

 

 

2019

 

 

 

+50 Basispunkte

3,8

11,5

15,3

-50 Basispunkte

0,4

-10,5

-10,1

 

 

 

 

2018

 

 

 

+50 Basispunkte

8,1

23,4

31,5

-50 Basispunkte

-5,9

-41,1

-47,0

 

 

 

 

Eine weitere Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass sich bei einer Veränderung des Fremdwährungsniveaus um -5% (+5%) nach Berücksichtigung latenter Steuern eine ergebnisneutrale Veränderung der Sonstigen Rücklagen von -1,0 Mio. € (bzw. +0,8 Mio. €) ergeben würde, während parallel ergebniswirksame Ineffektivitäten in Höhe von +1,1 Mio. € (bzw. -1,0 Mio. €) entstünden. Im Vorjahr wurde eine ergebnisneutrale Veränderung der Sonstigen Rücklagen von -1,5 Mio. € (bzw. +1,3 Mio. €) in Zusammenhang mit ergebniswirksamen Ineffektivitäten in Höhe von +1,0 Mio. € (bzw. -1,0 Mio. €) ermittelt.

Fair Value (Zeit-/Verkehrswert)
Relevant ist der Fair Value insbesondere bei der Bewertung gemäß IAS 40 in Verbindung mit IFRS 13. Der Fair Value ist der Betrag, zu dem vertragswillige Parteien unter üblichen Marktbedingungen bereit wären, einen Vermögenswert zu erwerben.