Geschäftsbericht 2019

37 Eigenkapital

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im sonstigen Ergebnis werden Veränderungen des Gesamtergebnisses ausgewiesen, soweit sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit Anteilseignern (z. B. Kapitalerhöhungen oder Ausschüttungen) beruhen. Hierzu zählen bei Vonovia unrealisierte Gewinne und Verluste aus der Zeitbewertung von Eigenkapitalinstrumenten und von derivativen Finanzinstrumenten, die als Cashflow Hedges designiert wurden. Des Weiteren zählen hierzu versicherungsmathematische Gewinne und Verluste leistungsorientierter Pensionszusagen sowie bestimmte Währungsumrechnungsdifferenzen.

Die sonstigen Rücklagen enthalten kumulierte ergebnisneutrale Änderungen des Eigenkapitals. Hier werden bei Vonovia der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsinstrumenten im Rahmen von Cashflow Hedges, die EK-Instrumente zum beizulegenden Zeitwert sowie die Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die sonstigen Rücklagen aus Cashflow Hedges und die Unterschiedsbeträge aus Währungsumrechnung sind reklassifizierungsfähig. Wird das gesicherte Grundgeschäft der Cashflow Hedges erfolgswirksam, werden die darauf entfallenden Rücklagen erfolgswirksam reklassifiziert. Bei Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgt eine Reklassifizierung der darauf entfallenden Rücklagen.

Entwicklung des gezeichneten Kapitals

in €

 

 

 

Stand zum 1. Januar 2019

518.077.934,00

Barkapitalerhöhung vom 16. Mai 2019

16.500.000,00

Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen vom 13. Juni 2019 (Aktiendividende)

7.695.677,00

Stand zum 31. Dezember 2019

542.273.611,00

 

 

Entwicklung der Kapitalrücklage

in €

 

 

 

Stand zum 1. Januar 2019

7.183.423.174,39

Agio aus der Kapitalerhöhung vom 16. Mai 2019

727.650.000,00

Agio aus Kapitalerhöhung vom 13. Juni 2019 (Aktiendividende)

333.622.989,30

Transaktionskosten aus der Ausgabe neuer Aktien (nach latenten Steuern)

-5.047.506,00

Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen

44.919,29

Stand zum 31. Dezember 2019

8.239.693.576,98

 

 

Barkapitalerhöhung

Die Vonovia SE hat am 13. Mai 2019, mit Zustimmung des Finanzausschusses des Aufsichtsrats, das Grundkapital unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2018 und unter Ausschluss des Bezugsrechts von 518.077.934,00 € um 16.500.000,00 € auf 534.577.934,00 € gegen Bareinlage erhöht. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 16. Mai 2019.

Die 16.500.000 neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien wurden im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Anlegern mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) platziert und sind seit dem 1. Januar 2019 gewinnberechtigt.

Die Aktien wurden zu einem Platzierungspreis von 45,10 € pro Aktie zugeteilt, womit der Vonovia SE ein Emissionserlös in Höhe von 744,2 Mio. € vor Provisionen und Kosten zugeflossen ist. Der Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung wurde genutzt, um den Erwerb eines schwedischen Immobilienportfolios durch die schwedische Tochtergesellschaft von Vonovia, der Victoria Park AB, auf Konzernebene zu refinanzieren und zukünftiges Wachstum zu finanzieren, während mit dem verbleibenden Teil allgemeine Gesellschaftszwecke verfolgt wurden.

Dividende

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai 2019 wurde für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 1,44 € pro Aktie beschlossen.

Wie in den Vorjahren wurde den Aktionären angeboten, zwischen der Auszahlung der Dividende in bar oder in Form der Gewährung von neuen Aktien zu wählen. Während der Bezugsfrist haben sich Aktionäre mit insgesamt 45,8% der dividendenberechtigten Aktien für die Aktiendividende anstelle der Bardividende entschieden. Dementsprechend wurden 7.695.677 neue Aktien aus dem genehmigten Kapital der Gesellschaft nach § 5b der Satzung der Gesellschaft („Genehmigtes Kapital 2018“) zum Bezugspreis von 44,352 € mit einem Gesamtbetrag von 341.318.666,30 € ausgegeben. Die Gesamtzahl an Vonovia Aktien ist damit auf 542.273.611 Aktien angestiegen. Der Gesamtbetrag der in bar ausgeschütteten Dividende belief sich damit auf 404.713.558,66 €.

Genehmigtes Kapital

Das Genehmigte Kapital 2018 reduzierte sich durch die Ausnutzung im Rahmen der beiden Kapitalerhöhungen des Jahres 2019 um 24.195.677,00 € von 242.550.413,00 € auf 218.354.736,00 € zum 31. Dezember 2019. Das Bezugsrecht der Aktionäre für das Genehmigte Kapital 2018 kann ausgeschlossen werden.

Gewinnrücklagen

Zum 31. Dezember 2019 werden Gewinnrücklagen in Höhe von 10.534,4 Mio. € (31.12.2018: 9.942,0 Mio. €) ausgewiesen. Diese beinhalten mit -104,6 Mio. € (31.12.2018: -69,0 Mio. €) versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die nicht reklassifizierungsfähig sind und somit in nachfolgenden Berichtsperioden nicht mehr erfolgswirksam berücksichtigt werden dürfen. In den ergebnisneutralen Veränderungen in Höhe von -42,3 Mio. € befinden sich im Wesentlichen weitere Aktienkäufe von Victoria Park die nicht als einheitlicher Geschäftsvorfall (Linked Transaction) einzuordnen sind und die Einstellung von Garantiedividenden.

Sonstige Rücklagen

Die Änderungen der EK-Instrumente zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von rund 16,8 Millionen Aktien an der Deutsche Wohnen SE mit Wirkung zum 1. Februar 2019 im Rahmen eines beschleunigten Platzierungsverfahrens an institutionelle Investoren zu einem Preis pro Aktie in Höhe von 41,50 €. Es ergibt sich ein Gesamterlös von 698,1 Mio. €. Der Gesamtgewinn in Höhe von 292,6 Mio. € wurde gemäß Designation nach IFRS 9 mit Vollzug der Transaktion erfolgsneutral aus den sonstigen Rücklagen in die Gewinnrücklagen umgegliedert.

Die Änderungen der Periode am sonstigen Ergebnis in Höhe von 38,1 Mio. € (2018: 77,5 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus dem Anstieg des Kurses der Deutsche Wohnen SE Aktien bis zum Veräußerungszeitpunkt, der Aufwertung der Beteiligung an der OCCPI JUNO sowie gegenläufig einem Rückgang des Unterschiedsbetrags aus Währungsumrechnung.

Eigenkapital der Hybridkapitalgeber

Vonovia hat im Dezember 2014 über eine Tochtergesellschaft, die Vonovia Finance B.V., Amsterdam, Niederlande (Emittentin), eine Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen von 1,0 Mrd. € begeben. Diese nachrangige Hybridanleihe hat eine unbegrenzte Laufzeit und kann nur durch Vonovia zu bestimmten, vertraglich festgelegten Terminen oder Anlässen gekündigt werden.

Bis zum ersten Kündigungstermin im Dezember 2021 wird die Hybridanleihe mit 4,0% p. a. verzinst. Wird die Anleihe nicht gekündigt, erhöht sich der Zinssatz für den nächsten Fünfjahreszeitraum automatisch (sog. Step-up-Klausel). Aus den Anleihebedingungen ergeben sich keine unbedingten rechtlichen Verpflichtungen zu einer Zinszahlung. Nicht ausgezahlte Zinsen werden auf neue Rechnung vorgetragen und kumuliert. Falls eine Dividende beschlossen wird bzw. falls bei vergleichbaren nachrangigen Anleihen eine freiwillige Zahlung erfolgt, wird eine Zinszahlungspflicht für die vorliegende Anleihe ausgelöst.

Nach IAS 32 ist die Hybridanleihe vollständig als Eigenkapital zu klassifizieren. Die an die Anleiheinhaber zu leistenden Zinszahlungen werden direkt im Eigenkapital erfasst.

Nicht beherrschende Anteile

Unter den nicht beherrschenden Anteilen ist der Anteilsbesitz Dritter an den Konzerngesellschaften erfasst.

Die ergebnisneutralen Eigenkapitalveränderungen der Gewinnrücklagen der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von 127,0 Mio. € resultieren im Wesentlichen zum einen aus dem Ankauf von weiteren Anteilen an der Victoria Park AB am Aktienmarkt, der Einziehung der Vorzugsaktien der Victoria Park AB sowie dem Squeeze-out Verfahren zum Erwerb aller ausstehenden Aktien an Victoria Park (siehe auch das Kapitel Unternehmenszusammenschlüsse) und zum anderen führte der Verkauf des Immobilienbestands der 12. CR Immobilien-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. SÜDOST WOBA Striesen KG dazu, dass die Gesellschaft, welche als Zweckgesellschaft Teil des Konsolidierungskreises war, entkonsolidiert wurde.