Geschäftsbericht 2020

Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Unter diesem Aspekt ist – im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben in der nichtfinanziellen Erklärung – das wesentliche Thema „Governance und Compliance“ gefasst (siehe Wesentlichkeitsmatrix).

Governance und Compliance

Zuverlässige, transparente und vertrauensvolle Unternehmensführung sind die Grundlagen unseres Geschäftsmodells. Das Vertrauen unserer Kunden, aber auch das Vertrauen unserer Mitarbeitenden und aller anderen wesentlichen Stakeholder stehen an oberster Stelle. Hierzu braucht es eine Führungsebene, die das Unternehmen verantwortungsbewusst und unabhängig leitet und überwacht. Der „tone from the top“ ist dabei entscheidend für die Glaubwürdigkeit. Gleiches gilt für das Einhalten von Gesetzen und Verordnungen. Nur bei einer konsequenten Verfolgung aller Regeln – der gesetzlichen, aber insbesondere auch der selbst auferlegten – kann über Verlässlichkeit Vertrauen entstehen. Wird Vertrauen hingegen missbraucht, kann die Reputation des Unternehmens – und damit der Geschäftserfolg – schnell gefährdet sein.

Der Aufbau, die Umsetzung sowie die konsequente Einhaltung eines transparenten und modernen Regelsystems ist daher Ziel unserer Governance-Bemühungen. Konzernweite Leitlinien und Geschäftsprinzipien dienen hier als Rahmensetzung: Unser Geschäftsverständnis, unser Code of Conduct, der Geschäftspartnerkodex oder auch die Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte geben die Maxime des Handelns vor.  https://investoren.vonovia.de/corporate-governance/compliance-und-richtlinien/haltung

Wir bekennen uns außerdem zu den Grundsätzen des Deutschen Corporate Governance Kodex und stellen die Unabhängigkeit unseres Aufsichtsrates sicher.  https://investoren.vonovia.de/corporate-governance/erklarung-zur-unternehmensfuhrung.

Ein gutes Compliance-Management leistet zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und Wertschöpfung des Unternehmens. Der Vorstand (CEO) ist für die Umsetzung des Compliance-Management-Systems (CMS) verantwortlich.

Das CMS von Vonovia basiert auf den drei Säulen „Vermeidung“, „Aufdeckung“ und „Reaktion“ in Bezug auf Fehlverhalten. Diese bilden ein umfassendes System von Compliance-Maßnahmen und Prozessen im Rahmen des Compliance-Programms. Basis ist die Compliance-Richtlinie, die den Grundsätzen ordnungsgemäßer Prüfung von Compliance-Management-Systemen (IDW PS 980) folgt und die Ausführungsvorschrift zum UK Bribery Act 2010 ergänzend berücksichtigt. Der Schwerpunkt des angemessenen und wirkungsvollen CMS liegt auf der Vermeidung von Fehlverhalten. Das bereits fest implementierte Programm wird fortlaufend evaluiert und weiterentwickelt. Regelmäßige Schulungen unterstützen die Präventionsarbeit. Der Einkauf, für den das Thema besonders relevant ist, erhält spezielle Schulungen zu Korruption und Korruptionsstrafrecht.

2020 hat Vonovia den Schwerpunkt auf die Etablierung eines Systems zur Korruptionsprävention und -bekämpfung gelegt: Eine neue Richtlinie zum Thema Anti-Korruption sowie eine zum Schutz von Whistleblowern bilden die Basis. Über eine Hotline, die Whistleblowern Anonymität zusichert, wird das bestehende System des unabhängigen Ombudsmanns ergänzt und erweitert. Eine zusätzliche Policy zur Geldwäscheprävention greift das besondere Feld der Geldwäsche in der Immobilienwirtschaft auf und unterstützt auch hier die Bekämpfung von Missbrauch.  https://investoren.vonovia.de/corporate-governance/compliance-und-richtlinien/compliance-anti-korruption.

Um die geschaffenen Regelwerke und die entsprechende Sensibilität mit Korruptionsthemen in der Unternehmenskultur weiter zu verfestigen, braucht es ergänzende und vertiefende Schulungen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten diese 2020 nicht im gewünschten Umfang umgesetzt werden. Hier gibt es noch Verbesserungspotenzial, das 2021 gehoben werden soll.

Das CMS wird vom Compliance Committee weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst. Es tritt mehrmals jährlich zusammen und besteht aus dem Compliance Officer, den Compliance-Managern, der Ombudsperson, Vertretern der Bereiche Revision, Risikomanagement und Personalmanagement sowie des Betriebsrats. Der Compliance Officer (aus dem Bereich Recht) ist zentraler Ansprechpartner für Compliance-Fragen und -Verdachtsfälle. Er berichtet regelmäßig und in besonderen Fällen auf ad-hoc-Basis an den Vorstandsvorsitzenden. In seiner Arbeit wird er von den Compliance-Managern und Compliance-Beauftragten in den Fachbereichen unterstützt. Das CMS gilt für den gesamten Konzern.

Der Aufsichtsrat erhält regelmäßig umfassende Informationen über die Themen Compliance und Korruption sowie über bestehende Richtlinien und Verfahren. Im Compliance-Report, der über den Compliance Officer (nachvorheriger Abstimmung mit dem CEO) an den Prüfungsausschuss geht, wird zu Verdachtsfällen, Maßnahmen und Schulungen zum Thema Korruption informiert.

Im Geschäftsjahr 2020 gab es einzelne Korruptionsverdachtsfälle, denen wir sorgfältig nachgegangen sind. Keiner der Verdachtsfälle hat sich bestätigt. Im Übrigen gab es mehrere sonstige, nicht wesentliche Compliance-Verstöße oder -Verdachtsfälle. Hier zeigt sich die Funktionalität des etablierten Systems: Die Fälle wurden gemeldet, angegangen und entsprechende Konsequenzen sind erfolgt.

Wesentlicher Leistungsindikator

Kategorie

Einheit

2019

2020

 

 

 

 

Gesamtzahl nachgewiesener Korruptionsfälle (in Deutschland)

Anzahl

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