Ziele, Maßnahmen und Indikatoren

Der Klimaschutzplan der Bundesregierung hat das Ziel, bis 2050 den Gebäudebestand in Deutschland nahezu klimaneutral zu entwickeln. „Klimaneutral“ heißt in diesem Zusammenhang, dass die Gebäude nur noch einen sehr geringen Energiebedarf aufweisen und der verbleibende Energiebedarf zum überwiegenden Teil aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Die wesentlichen Strategien zur Erreichung dieses Ziels bestehen somit in der Reduktion von Ressourcenverbräuchen, in der Steigerung der Energieeffizienz sowie in der Substitution von fossilen durch erneuerbare Energiequellen.

Die energetische Gebäudesanierung spielt dabei weiterhin eine bedeutende Rolle, da sanierte Gebäude weniger Energie benötigen. Die derzeitige Sanierungsquote in Deutschland von rund 1 % reicht bei weitem nicht aus, um die geforderten Einspareffekte bis zur Mitte des Jahrhunderts zu erreichen. Politisch fordern daher zahlreiche Akteure, wie etwa das Umweltbundesamt oder die Deutsche Energie-Agentur (dena), eine Verdopplung dieser Quote.

2017 hat sich Vonovia erstmals das Ziel einer jährlichen Sanierungsquote von 3 % gesetzt. Auch vor dem Hintergrund, dass wir aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen energetische Sanierungen gegenwärtig begrenzen, um Mehrbelastungen für unsere Mieter zu vermeiden, verfolgen wir dieses Ziel weiter. Schwerpunkte der energetischen Modernisierungsmaßnahmen bestehen in der Dämmung von Fassaden, Keller- und Dachgeschossdecken, dem Austausch von Fenstern sowie der Erneuerung von Heizkesseln. Damit sollen der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in unserem Bestand kontinuierlich reduziert werden (s. auch Geschäftsbericht, GB 2018, Kapitel Unser Leistungsversprechen).

Im Neubau kann bereits bei der Planung auf eine emissionsarme Realisierung von Bauprojekten und die spätere energieeffiziente Betriebsführung Einfluss genommen werden. Hier gelten – im Vergleich zur Bestandssanierung – deutlich höhere Maßstäbe und Anforderungen. Dabei legen wir verstärkt Wert auf eine optimierte energetische Gebäudegestaltung und auf ressourcenschonende Bauweisen. Sowohl bei energetischen Modernisierungen als auch bei Neubauten achten wir darauf, die hohen Anforderungen einzelner KfW-Standards zu erfüllen.

Ein weiterer großer Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ist der Ausbau erneuerbarer Energieträger. Auch in diesem Bereich ist Vonovia aktiv und weitet die Produktion und den Vertrieb erneuerbarer Energien über eine eigene Energievertriebsgesellschaft kontinuierlich aus.

Wir sind uns bewusst, dass diese Maßnahmen – selbst in ihrer Summe – nicht ausreichen werden, um das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes bis 2050 zu erreichen. Die Grenzen der energetischen Sanierung sind bereits erkennbar – sowohl hinsichtlich ihrer Akzeptanz bei den Mietern als auch hinsichtlich ihrer Effizienzgewinne. Daher initiiert und beteiligt sich Vonovia aktiv an mehreren Forschungs- und Entwicklungsprojekten und agiert dort als Impulsgeber und Innovator. Ziel ist es, kosteneffiziente Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz und zur Reduktion von Treibhausgasen im Gebäudebestand zu entwickeln.

Klima- und Umweltschutz spielt auch – wenn auch mit geringerer Reichweite – in unseren Geschäftsprozessen eine Rolle. In unseren internen Prozessen suchen wir ständig nach Möglichkeiten, unsere Ressourceneffizienz zu erhöhen und negative Auswirkungen auf Klima und Umwelt zu vermindern. Wichtigster Ansatzpunkt ist hier unsere Fahrzeugflotte, deren Treibstoffverbrauch bzw. Verbrauchsintensität wir senken möchten.

Darüber hinaus engagieren wir uns im Dialog mit Stakeholdern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft und nehmen ihre Ideen in unsere Entscheidungen mit auf. Wir sind Mitglied in den Vereinen KlimaDiskurs.NRW e. V. und Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) und arbeiten im Dialogforum „Wirtschaft macht Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit. Das Dialogforum ist ein auf zwei Jahre – von 2017 bis 2019 – angelegtes Format zur Vernetzung von Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche und zur Erarbeitung konkreter Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen. 102-13