Klima- und Umweltschutz

Klima- und Umweltschutz im Bestand

Unter dem Begriff Klima- und Umweltschutz im Bestand sind die Themen Energieeffizienz und Reduktion von Treibhausgasen im Bestand, Umweltschutz im Bestand sowie Umweltschutz während Um- und Neubauten gefasst (siehe Wesentlichkeitsmatrix).

Die Immobilienwirtschaft trägt über den Bau und Betrieb von Gebäuden in erheblichem Maße zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Für ein Wohnungsunternehmen von unserer Größe erwächst daraus eine besondere ökologische Verantwortung. Für Vonovia sind daher insbesondere das Pariser Klimaabkommen von 2015 – und daraus abgeleitet der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung – als Zielsysteme maßgeblich. Der darin beschriebene Pfad zu einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 ist ambitioniert und darf die Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit des Bauens und Wohnens nicht außer Acht lassen.

Auch wenn wir als Vermieter nur teilweise Einfluss auf den Energie- und Ressourcenverbrauch im Bestand haben – schließlich obliegt es den Mietern, frei über ihren Verbrauch an Strom, Wasser und Wärme zu entscheiden – können z. B. energetische Modernisierungen, moderne Heizkessel oder Lösungen wie digitale Messtechnik zu einer deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs und damit von Emissionen beitragen. Für den Neubau gelten hierbei noch deutlich höhere Maßstäbe als für den Bestand – hier wird bereits in der Planung und Realisierung auf eine emissionsarme Errichtung und energieeffiziente Betriebsführung Einfluss genommen. Allein durch die Größe des Immobilienbestands ist klar: Hier liegt der größte Hebel für einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz durch Vonovia.

Trotz der gesellschaftspolitischen Diskussion in Deutschland um die Absenkung der Modernisierungsumlage von elf auf acht Prozent und einer Deckelung der Umlage auf drei Euro pro m2 (bzw. zwei Euro bei Mieten unter sieben Euro pro m2), verfolgt Vonovia weiterhin das Ziel, in Deutschland jährlich drei Prozent des eigenen Gebäudebestandes energetisch zu sanieren. Schwerpunkte der energetischen bestehen in der Dämmung von Fassaden, Kellerdecken und Dachböden, dem Austausch von Fenstern sowie der Erneuerung von Heizkesseln. Gleichzeitig werden die Modernisierungsbemühungen insbesondere in Schweden ausgeweitet. Für zahlreiche der energetischen Modernisierungsprojekte werden öffentliche Förderprogramme in Anspruch genommen.

Wesentlicher Leistungsindikator

 

 

 

 

 

 

 

Sanierungsquote der Vonovia SE in Deutschland 2018

 

5%

 

 

 

 

 

Vonovia beteiligt sich zusätzlich an zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Verbesserung der Energieeffizienz und Reduktion von Treibhausgasen im Gebäudebestand. Ziel ist es, kosteneffizientere Maßnahmen zu entwickeln, um der schwindenden Akzeptanz für Gebäudemodernisierungen in Deutschland Rechnung tragen zu können und damit die betroffenen Mieter zu entlasten.

Zusätzlich zur energetischen Gebäudesanierung achten wir im Neubau auch verstärkt auf eine optimierte energetische Gestaltung und ressourcenschonende Bauweisen. Über die BUWOG Group GmbH, langjähriger Partner des ambitionierten „klimaaktiv pakt2020“ des österreichischen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, fließt hierzu weiteres Know-how in die Unternehmensgruppe ein. Seit 2013/14 verfügt BUWOG in Österreich über ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001, das neben der fundierten prozessualen Verankerung auch eine verschriftlichte Energiepolitik vorsieht. Dieses Tool zur professionellen Steuerung von Energiethemen wurde 2018 auf den Bereich Development Deutschland ausgeweitet.

Flankierend verbessern wir kontinuierlich auch die Energieeffizienz im Bestand jenseits baulicher Maßnahmen: So achten wir beispielsweise bei dem Einsatz neuer Elektrogeräte auf effiziente Lösungen – so werden vorwiegend Küchen verbaut, die mindestens der Energieklasse A entsprechen.

Ein weiterer großer Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen besteht im Ausbau erneuerbarer Energieträger. Auch hier ist Vonovia aktiv und weitet die Produktion und den Vertrieb erneuerbarer Energien kontinuierlich aus. So betreibt Vonovia derzeit 208 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 5,7 MWp. Über Mieterstromkonzepte soll die Anzahl der Anlagen in den kommenden Jahren substanziell gesteigert werden. Insbesondere der Ansatz Mieterstrom ist derzeit allerdings noch unzureichend kalkulierbar, da die aktuell gültigen gesetzlichen Regelungen keinen verlässlichen Rahmen für eine entsprechende Geschäftsfeldentwicklung bieten.

Über eine eigene Energievertriebsgesellschaft bietet Vonovia seinen Kunden den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien an. Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an Neukunden beim Abschluss eines Mietvertrags. Durch die Bereitstellung von zertifiziertem Grünstrom weitet Vonovia sein Handlungsfeld im Bereich Klimaschutz weiter aus und unterstützt seine Kunden bei der Vermeidung von Treibhausgasemissionen.

Wesentlicher Leistungsindikator

 

 

 

 

 

 

 

Anzahl Photovoltaikanlagen in Deutschland

 

208

 

 

 

 

 

Klima- und Umweltschutz in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit

In diesem Abschnitt erfassen wir die Themen betrieblicher Umweltschutz sowie Auswirkungen von Transport/Logistik (siehe Wesentlichkeitsmatrix).

Im Verhältnis zu dem Hebel, den Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz im Gebäudebestand haben, ist der Einfluss von Veränderungen in unseren Geschäftsprozessen deutlich geringer. Dennoch suchen wir auch in unseren internen Prozessen ständig nach Möglichkeiten, unsere Ressourceneffizienz zu erhöhen und die Auswirkungen auf Klima und Umwelt zu vermindern.

2018 hat Vonovia eine neue Unternehmenszentrale in Bochum bezogen. Das Mitte des Jahres fertiggestellte Gebäude bietet rund 1000 Mitarbeitern Platz und ist nach DGNB-Gold-Standard zertifiziert. Dies bedeutet – neben positiven Veränderungen in Bezug auf die Ausgestaltung der Arbeitsplätze – einen erheblichen Einspareffekt in Bezug auf Energiebedarf und Emissionsausstoß.

Vonovia unterhält – aufgrund der Vielzahl an Monteuren im Technischen Service sowie an Gärtnern im Wohnumfeldservice – in Deutschland einen umfangreichen Fuhrpark von rund 5.200 Fahrzeugen. Dem Fuhrparkmanagement kommt damit eine erhebliche Bedeutung in Bezug auf Klima- und Umweltschutz zu.

Unser Fuhrpark wird auch in den kommenden Jahren entlang des Ausbaus unseres Geschäfts noch weiter wachsen, es ist aber unser Ziel, den Treibstoffverbrauch – und damit den CO2-Ausstoß – unterproportional durch eine entsprechende Disposition und Tourenplanung sowie entsprechend verbrauchsgünstigere Fahrzeuge wachsen zu lassen. Über Pilotprojekte werden zudem alternative Antriebsmodelle im Langzeitfeldversuch auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.

Gemeinsames Ziel aller Maßnahmen ist – neben der Reduktion der Kosten – die Verminderung der benötigten eingesetzten Energie. Dies gilt sowohl für den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch als auch für die verbrauchte Gesamtenergie im Geschäftsbetrieb. Diese sollen in 2019 mindestens gleich bleiben, idealerweise aber sinken.

Herausforderung Umweltkennzahlen

Eine besondere Herausforderung der Wohnungswirtschaft besteht in der Bereitstellung von Umweltkennzahlen für den Wohnungsbestand. Diese ergeben sich aus den Ressourcenverbräuchen in den vermieteten Flächen, die wiederum zu einem großen Teil aus den Abrechnungen der Versorgungsunternehmen ermittelt werden. Aufgrund des Zeitverzugs der Abrechnungszeiträume können verlässliche Daten für das Geschäftsjahr 2018 erst zu einem späteren Zeitpunkt berechnet werden. Sie werden daher erst im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, der Ende April 2019 erscheinen soll.

Um diesem komplexen Thema unternehmensintern mehr Raum zu geben und die Datenqualität signifikant zu erhöhen, hat Vonovia Ende 2018 ein Projekt zur Erhebung und Berichterstattung der umweltbezogenen Kennzahlen initiiert und dieses im zentralen Controlling des Unternehmens verankert.

Modernisierungsmaßnahmen
Modernisierungsmaßnahmen sind nachhaltig und langfristig wertsteigernde Investitionen in den Wohnungs- und Gebäudebestand. Im Rahmen der energetischen Sanierung erfolgen sie typischerweise an der Gebäudehülle sowie an den Allgemeinflächen inkl. der Wärme- und Stromversorgung. Beispielhaft sind hier zu nennen: der Einbau von Heizungsanlagen, die Sanierung von Balkonen oder die nachträgliche Anbringung von Fertigteilbalkonen sowie die Durchführung von Energiesparmaßnahmen wie z. B. der Einbau von Isolierglasfenstern und Wärmeschutzmaßnahmen wie z. B. Fassadendämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke. Im Rahmen der Wohnungssanierung erfolgt eine Aufwertung – ggf. neben der Modernisierung der Wohnungselektrik – typischerweise durch den Einbau moderner bzw. Barriere armer Bäder, durch den Einbau neuer Türen und die Verlegung hochwertiger bzw. rutschfester Oberböden. Fallweise werden auch die Grundrisse an veränderte Wohnbedürfnisse angepasst.