Das Unternehmen

Vonovia bewirtschaftet einen Wohnungsbestand von rund 358.000 Wohnungen in fast allen attraktiven Städten und Regionen Deutschlands. Dazu kommt ein Bestand von rund 23.000 Wohneinheiten in Österreich und rund 14.000 Wohnungen in Schweden. Der Gesamtverkehrswert beträgt rund 44,2 Mrd. € und das Nettovermögen nach -Definition rund 26,1 Mrd. € (EPRA European Public Real Estate Association). Neben den eigenen Wohnungen verwaltet Vonovia ca. 84.000 Wohnungen für Dritte. Damit stellt Vonovia in Deutschland, Österreich und Schweden jeweils eines der führenden Wohnungsunternehmen dar, allerdings mit einem insbesondere für Deutschland sehr geringen Marktanteil von rund 1,5% aufgrund des fragmentierten Marktes. Weiterhin ist Vonovia mit einer Minderheitsbeteiligung an einem ehemaligen Portfolio der französischen Staatsbahn SNCF engagiert.

Die Wurzeln von Vonovia bzw. ihrer Vorläuferunternehmen liegen im gemeinnützigen Wohnungsbau und im Werkswohnungsbau des Ruhrgebiets im 19. Jahrhundert. So haben Deutsche Annington und GAGFAH ihren Ursprung im Wohnungsbau für Arbeitnehmer: Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften, die für Arbeiter, Angestellte und Beamte preisgünstigen Wohnraum bauten. Darunter befinden sich viele Siedlungen, die damals modellhaft waren und heute unter Denkmalschutz stehen. Das Wohnen in sogenannten „Arbeitersiedlungen“ bedeutete weit mehr als nur über erschwinglichen Wohnraum zu verfügen, man war Arbeitskollege und Nachbar, arbeitete und lebte zusammen.

Die Altersstruktur des deutschen Wohnungsbestands von Vonovia von rund 358.000 Wohnungen zeigt, dass rund 69% in den Jahren 1945 bis 1980 gebaut wurden, rund 15% stammen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, während rund 16% aus der Zeit nach 1980 stammen. Davon wurde knapp 1% nach dem Jahr 2000 gebaut.

Zur Geschichte von Vonovia gehört aber auch eine Phase, die durch „Private-Equity-Investoren“ geprägt war, weil sich öffentliche und private Arbeitgeber aus der Werkswohnungsbewirtschaftung im Rahmen der Privatisierung und Liberalisierung des Wohnungsmarktes zurückgezogen hatten. Der deutsche Wohnungsmarkt erfuhr damit insgesamt einen Wandel. Das verfolgte Geschäftsmodell der Investoren traf auf einen in die Jahre gekommenen Bestand mit durchaus beträchtlichem Instandhaltungs- und Modernisierungsstau; deren Geschäftsmodell hatte schlussendlich dann auch nicht den erhofften Erfolg gezeigt und die Instandhaltungen und Investitionen in die Wohnungsbestände wurden noch weiter zurückgefahren. Dies bedingte zum Teil folgenschwere Wohnungsmängel mit der Folge anhaltender und reputationsschädigender Mieterbeschwerden.

Vor dem Hintergrund der Diskussion zur Eindämmung des Klimawandels muss betrachtet werden, dass der gesamte Gebäudebestand in Deutschland mit rund 35% des Endenergieverbrauchs einen maßgeblichen Einfluss auf die Emission von Treibhausgasen hat und die Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland gemäß Klimaabkommen von Paris nur mit substanziellen energetischen in die an sich schon modernisierungsbedürftigen Wohnungsbestände erreicht werden kann. Dabei liegt die Sanierungsquote von Wohngebäuden in Deutschland bei rund 1% und damit deutlich unter dem politischen Ziel von 2%. (An dieser Stelle sei auf den Nachhaltigkeitsbericht von Vonovia verwiesen.)

Dem Pariser Klimaabkommen und der Marke von 2% an energetischer Modernisierung fühlt sich Vonovia ebenso verpflichtet wie der Notwendigkeit des nachhaltigen Substanzerhalts der Wohnungsbestände und der Bereitstellung zeitgemäßen, bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraums. Das Spannungsfeld zwischen notwendiger Modernisierung, berechtigtem kommerziellen Interesse eines privatwirtschaftlichen Vermieters und öffentlicher Wahrnehmung der akuten Wohnungssituation muss sowohl von den politischen Interessenvertretern wie auch von der Wohnungswirtschaft mit Augenmaß behandelt werden.

Als größtes Wohnungsunternehmen Deutschlands sieht sich Vonovia in einer besonderen Verantwortung gegenüber seinen Kunden, aber auch gegenüber der Gesellschaft und den Aktionären. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sind neben den ökonomischen auch ökologische und soziale Aspekte für die unternehmerischen Entscheidungen sehr wichtig. Deshalb setzt sich Vonovia mit den aktuellen Entwicklungen und Trends auseinander und tauscht sich umfassend mit den unterschiedlichsten Anspruchsgruppen aus.

Als das führende deutsche Wohnungsunternehmen steht Vonovia nicht nur in einem engen Austausch mit seinen Kunden, sondern auch mit den zahlreichen weiteren für die Unternehmensentwicklung bedeutsamen Anspruchsgruppen. Dies sind im Wesentlichen die Mitarbeiter, die Investoren, Lieferanten und Dienstleister sowie die gesellschaftlichen Interessengruppen einschließlich der sogenannten Non-Governmental-/Non-Profit-Organisationen. Den Informationserwartungen dieser Anspruchsgruppen kommen wir unter anderem über unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung nach.

Vonovia stellt als modernes Dienstleistungsunternehmen dabei die Kundenorientierung und damit die Zufriedenheit der Kunden, der Mieter, in den Mittelpunkt. Ihnen ein bezahlbares und attraktives Zuhause bieten zu können, und dies kombiniert mit wohnungsnahen Dienstleistungen aus einer Hand, bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung.

Das Geschäftsmodell von Vonovia bedeutet Vermietung von gutem, zeitgerechtem und vor allem bezahlbarem Wohnraum, die Entwicklung und den Bau neuer Wohnung für den Eigenbestand wie für den Verkauf sowie das Angebot wohnungsnaher Dienstleistungen. Diese wohnungsnahen Dienstleistungen umfassen im Wesentlichen das Angebot von Kabel-TV, Badmodernisierung auf Mieterwunsch, automatisierte Zählerablesung und seniorengerechte Modernisierung von Wohnungen. Dies wird flankiert durch unsere Hausmeister-, Handwerker- und Wohnumfeldorganisation.

Mit einem leistungsfähigen Organisationsmodell, optimierten Prozessen, der eindeutigen Fokussierung auf den Servicegedanken und damit auf unsere Mieter sowie einer klaren Investitionsstrategie legen wir die Grundsteine für ein nachhaltiges Wirtschaften vor dem Hintergrund berechtigter Interessen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens.

Ein ausgewogener Mix von Leistungen durch das zentrale Servicecenter und die Objektbetreuer regional vor Ort sowie die eigene Technik und die Wohnumfeldorganisation sorgt dafür, dass die Anliegen unserer Mieter zeitnah, unkompliziert und zuverlässig erledigt werden. Dies ist ein wichtiger Baustein dafür, dass unsere Kunden sich in ihrem Wohnumfeld gut betreut fühlen.

Parallel zur nachhaltig erfolgreichen und modernen Bewirtschaftung entwickelt Vonovia den Immobilienbestand auch durch Akquisitionen und Verkäufe gezielt weiter. Die mit neu erworbenen Portfolios verbundenen Ziele liegen in einer gesamthaften Stärkung der regionalen Präsenz, in der Realisierung operativer und finanzieller Skaleneffekte sowie in einer Optimierung der Strukturen. Darüber hinaus wird Vonovia im Rahmen von Developmentmaßnahmen, Nachverdichtung und Aufstockung zunehmend neue Wohnungen bauen, um insbesondere der steigenden Nachfrage in den Metropolregionen gerecht zu werden.

EPRA (European Public Real Estate Association)
Die European Public Real Estate Association (EPRA) ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Brüssel und vertritt die Interessen börsennotierter europäischer Immobilienunternehmen. Sie sieht ihre Aufgabe darin, das Verständnis für Investitionsmöglichkeiten in börsennotierte Immobiliengesellschaften in Europa als Alternative zu klassischen Anlagewerten zu erweitern. EPRA ist ein eingetragenes Markenzeichen der European Public Real Estate Association.
Modernisierungsmaßnahmen
Modernisierungsmaßnahmen sind nachhaltig und langfristig wertsteigernde Investitionen in den Wohnungs- und Gebäudebestand. Im Rahmen der energetischen Sanierung erfolgen sie typischerweise an der Gebäudehülle sowie an den Allgemeinflächen inkl. der Wärme- und Stromversorgung. Beispielhaft sind hier zu nennen: der Einbau von Heizungsanlagen, die Sanierung von Balkonen oder die nachträgliche Anbringung von Fertigteilbalkonen sowie die Durchführung von Energiesparmaßnahmen wie z. B. der Einbau von Isolierglasfenstern und Wärmeschutzmaßnahmen wie z. B. Fassadendämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke. Im Rahmen der Wohnungssanierung erfolgt eine Aufwertung – ggf. neben der Modernisierung der Wohnungselektrik – typischerweise durch den Einbau moderner bzw. Barriere armer Bäder, durch den Einbau neuer Türen und die Verlegung hochwertiger bzw. rutschfester Oberböden. Fallweise werden auch die Grundrisse an veränderte Wohnbedürfnisse angepasst.