19 Ertragsteuern

in Mio. €

 

2017

 

2018

 

 

 

 

 

 

 

Laufende Ertragsteuern

 

35,1

 

75,1

 

Aperiodische laufende Ertragsteuern

 

3,1

 

-15,2

 

Latente Steuern – temporäre Differenzen

 

1.449,3

 

1.436,8

 

Latente Steuern – Verlustvorträge

 

-47,0

 

-25,2

 

 

 

1.440,5

 

1.471,5

 

 

 

 

 

 

 

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Ergebnisses des Geschäftsjahres ermittelt. Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt bei den inländischen Gesellschaften der zusammengefasste Steuersatz aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 15,8% (2017: 15,8%). Einschließlich der Gewerbesteuer von annähernd 17,3% (2017: 17,3%) ergibt sich für 2018 im Inland grundsätzlich ein Gesamtsteuersatz von 33,1% (2017: 33,1%). Für die in Österreich ansässigen Gesellschaften beträgt der Körperschaftsteuersatz 25,0% (2017: 25,0%), für die Gesellschaften in Schweden 22,0%. Die Vonovia Finance B. V. unterliegt mit ihren Einkünften dem niederländischen Steuerrecht; laufende Steuer fällt dort in Höhe von 3,1 Mio. € (2017: 2,3 Mio. €) an. Die Weiteren in den Niederlanden ansässigen immobilienhaltenden Gesellschaften sind in Deutschland beschränkt körperschaftsteuerpflichtig. Diese und die anderen ausländischen Gesellschaften zahlen in den Ansässigkeitsstaaten aus Konzernsicht unwesentliche Steuern.

Voraussichtliche Auswirkungen aus der sogenannten erweiterten Grundstückskürzung auf die inländische Gewerbesteuer werden bei der Bewertung der latenten Steuern berücksichtigt. Wegen des Wegfalls der erweiterten Grundstückskürzung durch Verkäufe und damit Auslösung gewerblichen Grundstückshandels bei vier BUWOG-Gesellschaften sind passive latente Steuern dort abweichend zum Vorjahr auch mit Gewerbesteuer zu bewerten. Dieser Effekt löst einen latenten Steueraufwand von 29,5 Mio. € aus.

Für inländische abzugsfähige temporäre Differenzen (ohne Verlustvorträge) in Höhe von 15,2 Mio. € (31.12.2017: 18,4 Mio. €) wurden weder latente Körperschaftsteuern, noch latente Gewerbesteuern aktiviert, da ihre künftige Nutzung nicht wahrscheinlich ist. Auf österreichische und schwedische abzugsfähige Differenzen (ohne Verlustvorträge) in Höhe von 0,0 Mio. € (31.12.2017: 15,8 Mio. €) wurden entsprechend keine latenten Körperschaftsteuern aktiviert.

Zum 31. Dezember 2018 bestehen im Inland körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 3.949,5 Mio. € (31.12.2017: 3.840,8 Mio. €) sowie gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 2.122,5 Mio. € (31.12.2017: 2.040,1 Mio. €), für die aktive latente Steuern insoweit gebildet wurden, als ihre Realisierbarkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit gewährleistet ist. In Österreich bzw. Schweden bestehen zum 31. Dezember 2018 körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 245,0 Mio. € (31.12.2017: 165,4 Mio. €) bzw. 108,1 Mio. € (31.12.2017: 0,0 Mio. €), für die ebenfalls aktive latente Steuern gebildet wurden, soweit ihre Realisierbarkeit hinreichend wahrscheinlich ist. Die Erhöhung der steuerlichen Verlustvorträge resultierte aus laufenden steuerlichen Verlusten in einzelnen Gesellschaften und den Zusammenschlüssen mit der BUWOG- und der Victoria-Park-Gruppe.

Für in- und ausländische körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.010,1 Mio. € (31.12.2017: 968,4 Mio. €) wurden in der Bilanz keine latenten Steuern aktiviert, hiervon sind im Geschäftsjahr 2018 30,6 Mio. € (2017: 29,0 Mio. €) neu entstanden. Diese Verlustvorträge sind nach bestehender Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig. Aus dem Nichtansatz aktiver latenter Steuern auf die neu entstandenen körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge resultiert ein Steuereffekt von 5,4 Mio. € (2017: 4,6 Mio. €). Daneben bestehen weitere unbegrenzt vortragsfähige gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 660,6 Mio. € (31.12.2017: 623,2 Mio. €), die nicht zu aktiven latenten Steuern geführt haben. Hiervon sind 29,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2018 neu entstanden (2017: 25,0 Mio. €), der Steuereffekt hieraus beträgt 4,6 Mio. € (2017: 4,3 Mio. €).

Die Neubewertung von aktiven latenten Steuern auf bereits im Vorjahr bestehende temporäre Differenzen und Verlustvorträge führte im Geschäftsjahr 2018 zu Erträgen in Höhe von 10,0 Mio. € (2017: 27,7 Mio. €).

Latente Steuern auf Zinsvorträge werden aktiviert, soweit es wahrscheinlich ist, dass der Zinsvortrag in der Zukunft genutzt werden kann. Aufgrund der Kapitalstruktur des Konzerns ist die Nutzung eines Zinsvortrags in der Zukunft nicht wahrscheinlich. Deshalb werden auf Zinsvorträge in Höhe von 820,2 Mio. € (31.12.2017: 675,5 Mio. €) keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Im Geschäftsjahr 2018 erhöhten nichtabziehbare Zinsen den Zinsvortrag im Saldo um 144,7 Mio. € (2017: 104,6 Mio. €). Der aus dem Nichtansatz aktiver latenter Steuern auf den neu entstandenen Zinsvortrag resultierende Steuereffekt beträgt 47,9 Mio. € (2017: 34,6 Mio. €).

Die Überleitungsrechnung zwischen dem effektiv ausgewiesenen Steueraufwand und dem erwarteten Steueraufwand, der sich aus dem Produkt des Konzernergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit dem im Inland anzuwendenden Steuersatz ermittelt, ergibt sich aus der folgenden Aufstellung.

in Mio. €

 

2017

 

2018

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

4.007,4

 

3.874,4

 

Ertragsteuersatz in %

 

33,1

 

33,1

 

Erwarteter Steueraufwand

 

1.326,4

 

1.282,4

 

Gewerbesteuereffekte

 

-16,0

 

-7,6

 

Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben

 

23,5

 

18,4

 

Steuerfreies Einkommen

 

-19,0

 

-19,8

 

Änderung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen

 

-27,7

 

-10,0

 

Nicht angesetzte neu entstandene Verlust- und Zinsvorträge

 

43,5

 

57,8

 

Aperiodische laufende Ertragsteuern und Steuern auf Garantiedividenden

 

7,4

 

-10,8

 

Steuereffekt aus Impairment Geschäfts- oder Firmenwert

 

111,7

 

225,5

 

Abweichende ausländische Steuersätze

 

-15,4

 

-30,8

 

Übrige Steuereffekte (netto)

 

6,1

 

-33,6

 

Effektive Ertragsteuern

 

1.440,5

 

1.471,5

 

Effektiver Ertragsteuersatz in %

 

35,9

 

38,0

 

 

 

 

 

 

 

Die latenten Steuern setzen sich wie folgt aus temporären Differenzen und ungenutzten Verlustvorträgen zusammen:

in Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

 

2,9

 

3,6

 

Investment Properties

 

8,9

 

4,3

 

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

 

0,9

 

0,6

 

Sachanlagen

 

0,4

 

1,3

 

Finanzielle Vermögenswerte

 

5,4

 

8,7

 

Sonstige Vermögenswerte

 

52,2

 

89,0

 

Pensionsrückstellungen

 

82,2

 

82,6

 

Übrige Rückstellungen

 

11,9

 

17,5

 

Verbindlichkeiten

 

100,3

 

183,1

 

Steuerliche Verlustvorträge

 

731,8

 

789,5

 

Aktive latente Steuern

 

996,9

 

1.180,2

 

 

 

 

 

 

 

in Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

 

5,0

 

22,4

 

Investment Properties

 

6.171,6

 

8.165,1

 

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

 

23,9

 

16,2

 

Sachanlagen

 

6,9

 

11,1

 

Finanzielle Vermögenswerte

 

0,0

 

0,0

 

Sonstige Vermögenswerte

 

12,6

 

41,2

 

Übrige Rückstellungen

 

52,0

 

54,9

 

Verbindlichkeiten

 

37,2

 

47,1

 

Passive latente Steuern

 

6.309,2

 

8.358,0

 

Überhang passive latente Steuern

 

5.312,3

 

7.177,8

 

 

 

 

 

 

 

Eine Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt, soweit sowohl eine Identität des Steuergläubigers und der Steuerbehörde als auch Fristenkongruenz bestehen. Infolgedessen werden folgende aktive bzw. passive latente Steuern bilanziert:

in Mio. €

 

31.12.2017

 

31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

Aktive latente Steuern

 

10,3

 

54,1

 

Passive latente Steuern

 

5.322,6

 

7.231,9

 

Überhang passive latente Steuern

 

5.312,3

 

7.177,8

 

 

 

 

 

 

 

Der Zuwachs an aktiven latenten Steuern resultiert im Wesentlichen aus unsaldiert verbleibenden latenten Steuern auf Verlustvorträge der schwedischen Gesellschaften, der Zuwachs an passiven latenten Steuern stammt überwiegend aus Investment Properties.

Die Veränderung des Bestands latenter Steuern stellt sich wie folgt dar:

in Mio. €

 

2017

 

2018

 

 

 

 

 

 

 

Überhang passive latente Steuern zum 1. Januar

 

3.749,9

 

5.312,3

 

Latenter Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung

 

1.402,3

 

1.411,7

 

Latente Steuern in Zusammenhang mit Erstkonsolidierungen

 

149,1

 

459,0

 

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung latenter Steuern auf EK-Instrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden

 

2,4

 

0,9

 

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung latenter Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen

 

1,8

 

-2,7

 

Im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderung latenter Steuern auf derivative Finanzinstrumente

 

7,4

 

-2,0

 

Direkt im Eigenkapital erfasste latente Steuern auf abgegrenzte Kapitalbeschaffungskosten in Zusammenhang mit der Begebung eines Hybrids mit unbegrenzter Laufzeit

 

-0,2

 

-0,5

 

Direkt in der Kapitalrücklage erfasste latente Steuern auf Kapitalbeschaffungskosten für Kapitalerhöhungen

 

 

-3,6

 

Effekte aus der Währungsumrechnung

 

 

2,4

 

Sonstiges

 

-0,4

 

0,3

 

Überhang passive latente Steuern zum 31. Dezember

 

5.312,3

 

7.177,8

 

 

 

 

 

 

 

Für bei Tochtergesellschaften aufgelaufene Gewinne in Höhe von 22.416,7 Mio. € (31.12.2017: 15.108,4 Mio. €) werden keine latenten Steuerschulden passiviert, da diese Gewinne auf unbestimmte Zeit investiert bleiben sollen bzw. keiner Besteuerung unterliegen. Bei einer Ausschüttung oder Veräußerung der Tochtergesellschaften würden 5% der ausgeschütteten Beträge oder der Veräußerungsgewinne der deutschen Besteuerung unterliegen, so dass sich hieraus in der Regel eine zusätzliche Steuerbelastung ergeben würde.