Frau Werner, was zeichnet ein klimabewusstes Quartier aus?
Ein klimabewusstes Quartier braucht vor allem eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Neben energetischen Sanierungen und dem Ausbau erneuerbarer Energien gucken wir dazu auch auf innovative neue Ansätze – wie beispielsweise zur dezentralen Energieerzeugung und -versorgung ganzer Quartiere. Die Herausforderung liegt dabei insbesondere darin, dies im über Jahrzehnte lang gewachsenen Gebäudebestand umzusetzen. Und: Neben den baulich-technischen Herausforderungen gilt es für ein klimabewusstes Quartier auch immer, die soziale Komponente mit zu berücksichtigen. Schließlich muss auch klimaneutraler Wohnraum bezahlbar bleiben.
In Hamburg-Wilhelmsburg sind Sie für eine große Quartiersentwicklung verantwortlich. Was passiert da genau?
In Wilhelmsburg-Ost leben rund 5.400 Menschen. Meist in Wohnungen aus den 50er bis 70er Jahren. Mit unseren geplanten Investitionen in die Gebäude und Außenanlagen wollen wir die Klimabilanz des Quartiers erheblich verbessern. Die energetischen Maßnahmen an unseren rund 1.400 Wohn- und 23 gewerblich genutzten Einheiten bieten auf lange Sicht hohe Einsparpotenziale. Wir verbinden dabei Strom und Wärme mit der energetischen Sanierung und setzen u. a. auf den Aus- und Aufbau eines Nahwärmenetzes. Der erzeugte Strom soll direkt im Quartier verwendet werden können. Dazu kommen regenerative Energiequellen wie PV oder Solarthermie. Auch das Grünflächenkonzept wird durch ein gezieltes Wassermanagement an die Anforderungen des Klimawandels angepasst. Und ein passendes Mobilitätskonzept gibt es natürlich auch.
Vonovia nimmt als führendes Wohnungsunternehmen Deutschlands seine Verantwortung für Mensch und Umwelt ernst. Wir wollen aktiv nach Antworten suchen, um auf die aktuellen Herausforderungen des Wohnungsmarkts zu reagieren und ihn zukunftsfähig mitzugestalten. Gemeinsam mit der Fraunhofer Energie-Allianz und der Deutschen Energie-Agentur dena haben wir deshalb einen Lösungsansatz für klimaneutrales Wohnen erarbeitet. In fünf Handlungsfeldern haben wir auf unserer ersten Fachkonferenz „Perspektiven klimaneutralen Wohnens“ im Oktober 2020 unsere Ansätze und Wünsche an die Politik vorgestellt. Wir konnten mit hochrangigen Vertretern der Bundesregierung, der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor Ort diskutieren und über unsere Ziele und den Beitrag der Wohnungswirtschaft zum Pariser Klimaschutzabkommen sprechen. Zudem haben wir hier verbindlich erklärt, dass unser Wohnungsbestand bis 2050 klimaneutral sein wird. Die Konferenz stellt einen weiteren Schritt in unserem langfristig angelegten Dialogprozess mit zahlreichen Akteuren aus der Wohnungs- und Energiewirtschaft sowie der Politik dar. Denn bei der Umsetzung unseres Klimapfads setzen wir auf Partnerschaften und einen integralen, sektorenübergreifenden Ansatz. Mehr Informationen unter: https://klimakonferenz.vonovia.de
„Wir erklären verbindlich: 2050 ist unser Gebäudebestand klimaneutral.“
Grünstrom vom Dach – 1.000 Mal
Sonnenenergie ist ein wichtiger Faktor, um die dezentrale Energiewende und damit die CO2-neutrale Strom- und Wärmeversorgung der Quartiere voranzutreiben. Photovoltaik-Anlagen, die auf sonst ungenutzten Dachflächen installiert werden, können die grüne Energie direkt in die Wohnungen liefern. Vonovia will dieses Potenzial nutzen: Beim 2019 gestarteten „1.000 Dächer“-Programm sollen mindestens 1.000 Dachflächen im Bestand mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden. Die Auswahl der Dächer stützt sich auf eine bundesweite Solarpotenzialanalyse, bei der die GPS-Daten der Gebäude und Faktoren wie Dachneigung, Ausrichtung, Verschattung und solare Einstrahlung berücksichtigt wurden. Der Solarstrom aus dem „1.000 Dächer“-Programm wird größtenteils ins öffentliche Netz eingespeist. Mittel- bis langfristig setzt Vonovia jedoch auf eine dezentrale Energieversorgung der eigenen Quartiere und Mieterstromkonzepte. Das Ziel des Programms ist schon fast erreicht: Bis Ende 2020 konnten bereits 841 Dächer mit PV-Modulen bestückt werden. 2021 wird die 1000er-Marke erreicht – ein guter Anlass, die weitere Ausweitung des Programms anzustoßen. Denn das Potenzial für Sonnenenergie ist groß!
Ein neues Mietangebot, das zugleich die ökologische Vielfalt fördert: Die Mietergärten und Häusergärten machen es möglich. Der Mietergarten ist ein Angebot für Mieterinnen und Mieter mit Wohnungen im Erdgeschoss und ausreichend Platz. Der Garten wird als Verlängerung zum Balkon angelegt und bietet dadurch Erholung in nur wenigen Schritten. In Quartieren, die über mehr Platz verfügen, planen wir, Hausgärten anzulegen. Das sind abgegrenzte Gärten, die von den Bewohnern, ganz nach dem Prinzip der Schrebergärten, gepachtet werden können.
Unsere Tochter BUWOG hat im Herbst 2020 das Vorreiterprojekt in der Meischlgasse im Wiener Bezirk Liesing fertiggestellt. Hier wird ein umfassendes nachhaltiges Konzept verfolgt – von der Eingangstür bis zum Dachgeschoss. Das Projekt bietet 31 frei finanzierte Mietwohnungen und 160 geförderte Mietwohnungen im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative, die Wohnflächen liegen bei 51 bis 116 m2. Neben ökologischen Materialien und emissionsarmen Wandfarben ist auch die umfassende Begrünung eine Besonderheit. Sie schützt gegen Hitze und Kälte und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Am Dach der Anlage stehen neben großen Beetflächen und Hochbeeten Glashäuser zur Überwinterung von Topfpflanzen und Anzucht von Jungpflanzen zur Verfügung. Ein mit Fußbodenheizung ausgestatteter gläserner Aufenthaltsraum ermöglicht geselliges Gärtnern − wetterunabhängig und zu jeder Jahreszeit. Außer den Dachgärten und den privaten Balkonen laden in „ERnteLAA“ sonnige Terrassen, Loggien sowie private Gärten dazu ein, das Leben im Freien in vollen Zügen zu genießen, ohne sich von daheim wegbewegen zu müssen. Diese grünen Maßnahmen überzeugen auch international: Das Projekt qualifizierte sich mit der 5-Star Auszeichnung beim European Property Award 2020 für den International Property Award und wurde dort als „Best Sustainable Residential Development Europe“ ausgezeichnet.
Im Quartier Weststadt wird der Grundsatz der ökologischen und ökonomischen Verantwortung bei Quartiersentwicklungen großgeschrieben. Das Besondere: Bei den Neubauten wird unverleimtes Vollholz verwendet, weshalb die Gebäude schon bei der Herstellung 94 % CO2 einsparen. Das Fichtenholz ist nicht nur Wandverkleidung, die gesamten Außenwände und Decken der Gebäude bestehen daraus. Gleichzeitig können sie als CO2-Senke betrachtet werden, das heißt, sie nehmen dauerhaft Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und entlasten so unser Klima. Nach 50 Jahren Betrieb hat die Ausführung in leimfreien Vollholz noch nicht so viele Emissionen verursacht wie die konventionelle Ausführung im Jahr der Errichtung. Darüber hinaus werden alle Baustoffe trennbar und mit der Möglichkeit zur Wiederverwendung eingesetzt. Die zwei Neubauten wurden schon umgesetzt, weitere Projekte dieser Art sollen folgen. Auch bei der Modernisierung und Aufstockung der Bestände wird auf Holz gesetzt. Und: Das Quartier wird im Zuge der Arbeiten noch grüner gestaltet.
Gelungene integrierte Quartiersentwicklung in Aachen Preuswald
Die von Wald umgebene Stadtrandsielung entstand 1969 und war als hochwertiges Quartier im Grünen geplant. In den folgenden Jahrzehnten zeichnete sich allerdings ein negativer Trend ab, der durch Probleme wie in die Jahre gekommene Gebäude und eine schlechte Infrastruktur zurückzuführen war. Doch dann kam die Kehrtwende: In den letzten acht Jahren hat Vonovia gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, der Politik, der AWO Aachen und der Stadt Aachen vielfältige Maßnahmen umgesetzt, die die Sozialstruktur stabilisiert, die Wohnqualität erhöht und die Attraktivität des Quartiers deutlich gesteigert haben. Jetzt steht Preuswald für lebenswerten und bezahlbaren Wohnraum – für alle.
Bauliche Maßnahmen:
Energetische Modernisierungen
Barriearmer Umbau
Neugestaltung qualitativer Freizeitflächen Installation eines Blockheizkraftwerks
Soziale Maßnahmen:
Vermietung einer Gewerbeeinheit an die AWO Aachen zur Eröffnung eines Kiosks, zur Verbesserung der Nahversorgung im Stadtteil
Organisation von Mieterveranstaltungen
Vermietung von Räumen für ein Stadtteilbüro als Quartierstreff zu günstigen Konditionen
Balkonkonzerte
Ausbau des Leistungsangebots mit der AWO für ältere Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen von Kooperationsvereinbarung
Unser Portfolio in Schweden befindet sich häufig in Lagen, in denen die Arbeitslosenquote höher und die soziale Integration niedriger ist als im schwedischen Durchschnitt. Deshalb engagieren wir uns gerade in diesen Gebieten für soziale Nachhaltigkeit, um die sozialen Strukturen zu verbessern und attraktiven Wohnraum zu schaffen. Eines unserer Herzensprojekte ist das sogenannte Environmental-Caretaker-Programm. Ziel ist es, langzeitarbeitslosen Mietern durch eine befristete Beschäftigung für 12 bis 18 Monate zu helfen, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Im vergangenen Jahr konnten wir auf diese Weise rund 30 Personen einstellen. Die Umweltbetreuer erhalten eine praktische Ausbildung durch den Quartiersmanager und Kollegen und sind für die Instandhaltung der Quartiere zuständig, aber sie helfen auch, den Dialog unter den Nachbarn zu fördern. So unterstützen wir sie bei ihrem ersten Schritt zurück in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft. Seit Beginn des Programms haben wir insgesamt 143 Mieter eingestellt. Rund 65 % der Umweltbetreuer haben nach Abschluss des Programms eine dauerhafte Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Das Förderprogramm hat auch weitere positive Effekte auf das Verhalten der anderen Mieter und führt z. B. zu weniger Vandalismus und einer höheren Attraktivität unseres Wohnraums.
Eine anstehende Modernisierung ist für Mieterinnen und Mieter eine Nachricht, die oft mit gemischten Gefühlen einhergeht. Neben den Bedenken zu Einschränkungen im Alltag und der möglichen Lärmbelästigung haben gerade ältere Bewohnerinnen und Bewohner Sorge, dass sie ihre Wohnung nach einer eventuell folgenden Mietanpassung nicht mehr bezahlen können. Deswegen bieten wir unseren Mieterinnen und Mietern eine Härtefallregelung an. Menschen, die bedürftig sind, können sich über eine eigens dafür eingerichtete Nummer melden. Eingehende Härtefallanträge werden an die 25 Quartiersmanager in den einzelnen Regionen weitergeleitet. Nach einer Prüfung und Kontaktaufnahme mit den betroffenen Mietern, wird in den meisten Fällen ein Härtefall anerkannt. Bei Modernisierungsmaßnahmen erhöht sich die Miete dann deutlich weniger. So konnten wir bereits viele Anfragen erfolgreich lösen.
„Die Menschen, denen wir helfen können, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, sind erleichtert und glücklich.“
Housing first: Endlich ein ZUHAUSE!
Ist ein Mensch wohnungslos, ist es neben dem täglichen Kampf ums Überleben auf der Straße schwer, die Probleme rund um Wohnung, Arbeit und Sozialleben gleichzeitig in den Griff zu bekommen. Anders als bei der üblichen Vorgehensweise in der Wohnungsnothilfe, bei dem die Wohnungslosen in öffentlichen Einrichtungen untergebracht und zum Beispiel mit Beratungsangeboten unterstützt werden, setzt das Konzept „Housing first“ auf ein neues Paradigma. Das Prinzip stellt die Vermittlung eigenen Wohnraums an den Anfang der Hilfe. Zunächst sollen die Betroffenen einen eigenen Mietvertrag abschließen können und erst im Anschluss daran im eigenen Zuhause über aufsuchende Sozialarbeit mit verschiedenen Maßnahmen unterstützt werden.
Vonovia unterstützt diesen Gedanken und ist gleich an mehreren Initiativen und Projekten beteiligt. So sind wir Teil der Initiative „Endlich ein Zuhause“ des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) und beteiligen uns aktiv durch die Vermittlung von Wohnungen aus dem eigenen Bestand. In rund zehn Städten arbeiten wir hierfür gemeinsam mit Partnern vor Ort, um Menschen ein neues Zuhause geben zu können. Auch in Dresden ermöglichen wir, ähnlich wie in NRW, gemeinsam mit dem Sozialamt der Stadt Wohnungslosen nach dem Housing-first-Konzept die Anmietung eigenen Wohnraums. Ein proaktives Unterstützungsangebot soll dazu beitragen, Betroffenen den Weg in ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu erleichtern.
Aber nicht nur für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ist es schwer, eine Wohnung zu finden. Auch für Geflüchtete stellt dies oftmals eine große Hürde dar. Auch hier unterstützen wir in zahlreichen Projekten und Maßnahmen. So haben wir beispielsweise – ebenfalls in Dresden – allein im vergangenen Jahr rund 200 geflüchteten Menschen eine Wohnung bereitstellen können.
Wir richten eine Vielzahl unserer Projekte auf die Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft aus. Dabei achten wir sowohl auf Potenziale baulicher Maßnahmen für den Abbau von Barrieren als auch auf eine begleitende Unterstützung.
In Berlin-Tegel treiben wir zum Beispiel gerade eine spannende Quartiersentwicklung voran, bei der in der Wohnsiedlung Ziekowkiez durch den Umbau der Wohnungen von zwei Hochhäusern insgesamt 145 Seniorenwohnungen entstehen. Neben den barrierearmen und komfortablen Wohneinheiten bietet ein breites Serviceangebot der Johanniter alles, was man für einen selbstbestimmten Alltag bis ins hohe Alter benötigt. Ein wichtiger Baustein des „Senioren Wohnen mit Service“ ist der Nachbarschaftstreff „JOVO-Treff“. Das Angebot wurde in Zusammenarbeit von den Johannitern und Vonovia erarbeitet und soll die Lebensqualität und den Zusammenhalt stärken. Vor Ort bieten die Johanniter den Seniorinnen und Senioren neben einem Mittagstisch und regelmäßigen Gruppenaktivitäten auch persönliche Ansprechpartner vor Ort. Die Ansprechpartner stehen beratend zur Seite, helfen bei behördlichen Angelegenheiten und unterstützen die Seniorinnen und Senioren im Alltag.
Seit Einführung unserer Kunden-App arbeiten wir fortlaufend daran, ihre Funktionalitäten weiterzuentwickeln. Über die App können unsere Kunden rund um die Uhr auf viele Services von Vonovia zugreifen – schnell und unkompliziert. Zum Beispiel erhalten sie Benachrichtigungen über Aufträge, können Termine selbst organisieren und den Status ihrer Anfragen verfolgen. Alle wichtigen Dokumente werden im persönlichen Postfach bereitgestellt und sind jederzeit abrufbar. 2020 haben wir noch weitere Funktionen implementiert. So können Kundenzufriedenheitsbefragungen und individuelle Umfragen über die App platziert werden. Ab 2021 erweitern wir die App um die Kundengruppe der Wohnungsinteressenten, die dann sowohl die Suche als auch die Terminbuchung und den Abschluss des Mietvertrags digital durchführen können. Darüber hinaus wird die App um einen eigenen Energiebereich erweitert.
Vonovia übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Gerade während der COVID-19-Pandemie ist es wichtig, jungen Menschen eine berufliche Perspektive und Sicherheit zu geben. Dabei unterstützen wir auch jene mit schwierigeren Startbedingungen oder Flüchtlingshintergrund. Deswegen hat Vonovia 100 zusätzliche Stellen geschaffen und die handwerklichen Ausbildungsplätze verdoppelt. Auch Berufsanfänger aus Unternehmen, die durch die Pandemie in eine schwierige Lage gekommen sind, haben die Möglichkeit, ihre Ausbildung bei Vonovia fortzusetzen. Mit einer Ausbildungsquote von 5 % in Deutschland liegt Vonovia über dem Durchschnitt der DAX-Unternehmen. Davon profitieren natürlich beide Seiten, denn wir haben einen hohen Bedarf an Fachkräften, die wir langfristig an das Unternehmen binden möchten. Auszubildende, die überzeugen, besitzen demnach beste Chancen, auch nach abgeschlossener Ausbildung bei Vonovia zu arbeiten. Durch die Neueinstellung von bundesweit fünf Ausbildungskoordinatoren steigern wir zudem die Qualität unserer Ausbildung. Wir können dadurch Auszubildende individueller fördern und nachhaltig Ausbildungserfolge und Übernahmechancen steigern.
„Durch die hilfreiche Unterstützung von meinem Ausbilder fühle ich mich stets gefordert und gefördert.“
Eine berufliche Zukunft bei Vonovia
Indem wir mit Sozialorganisationen wie z. B. Joblinge, Teach First, Rheinflanke kooperieren und Praktika und Einstiegsqualifizierungen anbieten, stellen wir sicher, dass junge Menschen gleichberechtigte Karrierechancen erhalten und keiner aufgrund seiner Herkunft diskriminiert wird. Seit über zwei Jahren arbeitet Sozda Abdulkader nun schon bei Vonovia. Die gebürtige Syrerin ist vor mehr als fünf Jahren aus ihrem Heimatort geflohen und über die Türkei und Griechenland nach Deutschland gekommen. Bereits in Syrien hatte sie nach dem Abitur Bauingenieurswesen studiert und mit einem Diplom abgeschlossen, das ihr hierzulande als Bachelorabschluss anerkannt wurde. Bei Vonovia startete sie zu Beginn als Trainee und lernte in den ersten Jahren alles, was für ihren Beruf wichtig ist. Die Zeit in den unterschiedlichen Abteilungen half ihr, die Arbeitsweisen und ihre Kollegen besser kennenzulernen. Seitdem arbeitet sie als Projektleiterin im Bereich der Modernisierung in Bochum. Heute ist sie angekommen: in Deutschland und bei Vonovia.
100 % Vertrauen in unsere Angestellten ist grundlegend, um jeden Tag Höchstleistung zu bringen. Gleichzeitig möchten und müssen wir Wege finden, eventuelle Missachtungen unseres Verhaltenskodex oder rechtlicher Vorgaben frühzeitig aufzudecken, schon aus arbeitsrechtlichen und strafrechtlichen Gründen. Dafür gibt es bei Vonovia die Whistleblower-Hotline. Bei der Umsetzung haben wir uns für das elektronische Hinweisgebersystem (BKMS) entschieden, bei dem Mitarbeitende aber auch Zulieferer oder Kundinnen und Kunden völlig anonym telefonisch und schriftlich Hinweise kommunizieren, denen unsere Compliance-Verantwortlichen sorgfältig nachgehen. Ein geschützter Postkasten ermöglicht zudem Rückfragen bei Unklarheiten und garantiert, dass alle Beteiligten sich in einem rechtssicheren Raum befinden.
Vonovia hat ein Green Bond Framework entwickelt und geht damit auch in der Finanzierung neue Wege. Die zusätzliche Liquidität aus grünen Anleihen wird unter anderem für die (Re-)Finanzierung nachhaltiger Projekte in Deutschland sowie auch Österreich und Schweden genutzt. Als Grundlage für den Green Bond dienen Projekte, die bestimmte Auswahlkriterien erfüllen wie z. B. eine hohe Energieeffizienz, die Gewinnung erneuerbarer Energie oder emissionslose Mobilität. Diese Objekte werden in einem grünen Register geführt, das von externer Seite auf seine Konformität mit dem Green Bond Framework überprüft wird. Wir folgen dabei den Prinzipien der Green Bond Principles (GBP), was uns durch Sustainalytics im Rahmen der Second Party Opinion (SPO) bestätigt wird.
Im jährlichen Green Bond Investor Report wird transparent über die Mittelverwendung und den positiven Einfluss der Objekte des grünen Registers auf die Umwelt berichtet. Das Green Finance Committee wiederum überwacht die stete Einhaltung der Auswahlkriterien und die Allokation der Emissionserlöse. Den ersten Green Bond in Höhe von 600 Mio. € haben wir im März 2021 begeben. Er hat die Zertifizierung der Climate Bond Initiative (CBI) erhalten, die bestätigt, dass unser Green Bond im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens steht. Mit den zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten durch Green Bonds sieht sich Vonovia zusätzlich gestärkt darin, aktiv zu Lösungen für die zentralen ESG-Herausforderungen beizutragen.
Im Rahmen unserer im Jahr 2020 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse haben wir elf wesentliche Themen in sieben Handlungsfeldern identifiziert. Im Handlungsfeld Umwelt und Klima haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, im Handlungsfeld Zukunftsfähigkeit am Kapitalmarkt stellen wir unseren nachhaltigen Erfolg sicher. Wir übernehmen Verantwortung an jeder Stelle und überprüfen dies durch verschiedene Maßnahmen im Handlungsfeld Unternehmensführung und verantwortungsvolles Wirtschaften. Im Handlungsfeld Wohnraum und Kunde stehen unsere Mieterinnen und Mieter im Mittelpunkt – wir bieten Wohnraum für alle. Dass dieser Wohnraum nachhaltig gestaltet wird, stellen wir im Handlungsfeld Nachhaltiges Bauen und Entwickeln sicher. Gestützt wird dies durch unsere vielfältigen und kreativen Mitarbeitenden, die im Handlungsfeld Unternehmenskultur und Mitarbeiter Berücksichtigung finden. Gemeinsam schaffen wir lebenswerte Quartieren, in denen sich Zusammenleben lohnt – unser letztes Handlungsfeld Gesellschaft und Beitrag zur Stadtentwicklung.