Energieeffizienz und Reduktion von Treibhausgasen

Herausforderungen, Chancen und Risiken

Modernisierung

Energetische Modernisierungen werden derzeit als Ursache für steigende Mieten gesehen, die die Kosten für das Wohnen maßgeblich erhöhen. In der gesellschafts- und medienpolitischen Wahrnehmung sinkt dadurch die Akzeptanz für den großflächigen Einsatz von Modernisierungsmaßnahmen. Die Bundesregierung hat in ihrer Koalitionsvereinbarung festgehalten und mittlerweile in geltendes Recht umgesetzt, dass die sogenannte Modernisierungsumlage von 11 auf 8 % gesenkt wurde und die Umlagefähigkeit von Maßnahmen auf maximal 3 € je m² (bzw. 2 € bei Mieten unter 7 € je m²), begrenzt ist.

Gleichzeitig bleiben energetische Modernisierungen im Bestand eine notwendige und wirkungsvolle Maßnahme, um die Gebäudeperformance und den Wohnkomfort zu erhöhen sowie Verbräuche zu reduzieren. Um die Belastungen für unsere Mieter so gering wie möglich zu halten, begrenzen wir die Höhe der Umlage auf maximal 2 € je m² und planen Modernisierungen individuell für jedes Gebäude. Dabei erzielen wir Kosteneinsparungen durch das Kombinieren von Maßnahmen -sodass wir z.B. Kosten für Gerüste auf verschiedene Maßnahmen aufteilen können.

Die sinkende Akzeptanz führt auch dazu, dass die Suche nach alternativen Herangehensweisen zur Verbesserung der Gebäudeperformance an Bedeutung gewinnt. Da aber zugleich die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorgaben strenger werden und die Preise für Materialien und eingekaufte Bauleistungen steigen, besteht die Herausforderung insbesondere darin, die enger werdenden Spielräume für zukunftsweisende Maßnahmen auszuloten.

Der weitere Ausbau unseres Technischen Service, mit dem wir wesentliche handwerkliche Leistungen selbst erbringen, eröffnet uns die Chance, diese Spielräume hinsichtlich Kosten und Effizienzvorteilen wieder ein wenig zu erweitern.

Energieversorgung

Es ist unser Bestreben, die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) weiter auszubauen. Damit verbunden ist die Chance, unsere Gebäude für die Produktion von nachhaltiger Energie zu nutzen. Alle neuen PV-Anlagen wollen wir technisch so umsetzen, dass sie in ein Mieterstrommodell eingegliedert werden können und die erzeugte Energie unseren Kunden im Haus oder an e-Ladestationen zugutekommt.

Vor besondere Herausforderungen bei der Umsetzung des Mieterstrommodells stellen uns die kostenintensive Messtechnik und die komplexen Abrechnungs- und Kundenwechselprozesse bei sog. Kundenanlagen. Sie senken die Rentabilität der Projekte erheblich und erhöhen das wirtschaftliche Risiko, das mit der Umsetzung des Mieterstrommodells verbunden ist. Zugleich jedoch bieten sie die Chance, digitale Messkonzepte einzusetzen, sogenannte Smart Meter, durch die unsere Kunden eine visuelle Darstellung von Verbrauch und Erzeugung haben.

Auf der rechtlichen Ebene zeigt sich die Gesetzgebung zu Mieterstrommodellen als weiterhin lückenhaft und in manchen Begrifflichkeiten unpräzise. Darüber hinaus erschweren weitere gesetzliche Regulierungen die Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte, z. B. das Energiesammelgesetz, dem zufolge die Einspeisungsvergütung drastisch sinkt und den damit verbundenen Mieterstromzuschlag ab Anfang 2019 deutlich reduziert. Durch die sich kontinuierlich ändernden Förderungsgrundlagen sinkt das Vertrauen in die Planungssicherheit der Projekte, das jedoch für langfristige Investitionsentscheidungen wichtig ist. Vonovia verfolgt daher die gesetzlichen Entwicklungen sehr intensiv und engagiert sich über die Mitgliedschaft in Verbänden wie dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen oder auch dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) für eine nachhaltige und positive Gestaltung künftiger Regularien.

Mit der Vonovia Energie Service GmbH, die als Energieversorger in Deutschland zugelassen ist, haben wir eine gute und wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, viele neue Geschäftsfelder vollumfänglich mit unserer eigenen Wertschöpfung zu erschließen. Die dezentrale Energieversorgung, Ladeinfrastrukturen für e-Mobilität und Energiespeicher sind nur einige Beispiele dafür.